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So war die 52. Maibowle in Hanweiler - Trotz Hochwasser

Knapp 300 Gäste kamen zur 52. Maibowle in die Mehrzweckhalle in Rilchingen-Hanweiler.
Knapp 300 Gäste kamen zur 52. Maibowle in die Mehrzweckhalle in Rilchingen-Hanweiler.

Rilchingen-Hanweiler. Knapp 300 Gäste in der Mehrzweckhalle in Rilchingen-Hanweiler verfolgten am vorletzten Maiwochenende eine ganz besondere Klingende Maibowle des Saar-Wind-Orchesters. Das klassische Musikkonzert fand am gleichen Tag statt, an dem die Hochwasser-Flut Rilchingen-Hanweiler erreichte. Während Musiker und Zuhörer einen tollen Musikabend in der Halle verbrachten, wurde nur wenige hundert Meter weiter in der gleichen Straße Hochwasser aus den Kellern gepumpt. „Ich finde es nicht schlimm, dass das Konzert stattfindet. Uns ist nichts passiert und wir haben nur Wasser im Keller. Das Leben muss ja weiter gehen“, sagte eine vom Hochwasser betroffene Anwohnerin der Bahnhofstraße.

In der Bahnhofstraße in Rilchingen-Hanweiler waren die Gärten und Keller voller Wasser.
In der Bahnhofstraße in Rilchingen-Hanweiler waren die Gärten und Keller voller Wasser.

Genau den gleichen Ansatz „Das Leben muss ja weiter gehen“, verfolgte das Saar-Wind-Orchestra. Vereins-Präsident Bernhard Britz, bedankte sich vor dem Beginn des etwa dreistündigen Konzertes bei allen Helfern, die im Hochwassereinsatz waren. Zudem lud der Verein alle Helfer zur Stärkung in die Halle ein. „Wir waren auch am Überlegen, ob wir das Konzert ausrichten sollen. Das Leben muss weitergehen, das war unsere Motivation. Alle Musiker und alle Gäste konnten problemlos anreisen und wir hörten von keiner Seite irgendwelche kritischen Stimmen“, so Bernhard Britz. Zur Musik: Im ersten Teil des Konzertabends trat das Junge Blasorchester Rilchigen-Hanweiler/Ensheim unter der Leitung von Steve Bernard auf. Die jungen Musiker spielten unter anderem die Musik aus den Filmen „Star Wars“, „James Bond: Skyfall“, „Les Misérables“ und dem Disneyfilm „Frozen“. Durch das Programm führte in diesem Jahr zum ersten Mal Hannah Bürster, die Klarinettistin des Jungen Orchesters Hannah Bürster. Nach der Pause betrat das Saar Wind Orchestra die Bühne.

Mit dem ersten Stück, „7 Inch Framed“ von Dirk Brossé, eröffnete das Saar Wind Orchestra mit seinem Dirigenten Stefan Zimmer die zweite Konzerthälfte. Es folgten Höhepunkte wie: „Marsch“ von Paul Hindemith, Funky Winds von Otto M. Schwarz und „Tico-Tico“ und „Danzón No. 2“ von Arturo Marquess. Durch das Programm führte zum zweiten Mal Sophie Jung, die Trompeterin des Saar Wind Orchestra. Nach lang anhaltendem, stürmischem Beifall der knapp 300 Gäste blieb es nicht nur bei einer Zugabe. Das erste Extra war „Mambo“ aus der West Side Story, gefolgt vom zweiten Extra „Music“ von John Miles. „Das kann ja nicht alles sein.“, „Etwas fehlt noch!“, dachten sich wohl viele Menschen im Publikum. Der Dirigent Stefan Zimmer ergriff das Mikrofon und beantwortete die Frage: „Klar spielen wir noch den Zugabeklassiker „The Battle Hymn of the Republic“. An der 52. Maibowle wurde damit zum 52. Mal die „Battle Hymn“ gespielt. Und damit verabschiedete sich das Orchester von seinen begeisterten Gästen in Rilchingen-Hanweiler. Ein Konzert, das trotz des Hochwassers letztlich ein voller Erfolg wurde.

Text und Fotos: Heiko Lehmann