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Weltkriegs-Granate in Sitterswald entdeckt

Diese Sprenggranate aus dem Zweiten Weltkrieg tauchte in Sitterswald auf.
Diese Sprenggranate aus dem Zweiten Weltkrieg tauchte in Sitterswald auf.

Sitterswald. Haiko Drewniok aus Sitterswald staunte am vergangenen Dienstagmorgen nicht schlecht, als er auf seinem Grundstück mit einem Abrisshammer eine alte Mauer entfernte. Plötzlich lag eine Granate vor ihm.

"Die ist mit den Mauersteinen auf den Boden gefallen. Ich habe sofort die Polizei alarmiert“, sagt der ehemalige Bundeswehrsoldat. Er wusste sofort, was los ist, obwohl man die Granate durchaus hätte mit einer uralten Flasche verwechseln können.

Der Löschbezirk Mitte der freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Kleinblittersdorf sperrte die Auersmacher Straße in Sitterswald für etwa 20 Minuten.
Der Löschbezirk Mitte der freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Kleinblittersdorf sperrte die Auersmacher Straße in Sitterswald für etwa 20 Minuten.

Die Feuerwehr des Löschbezirkes Mitte rückte aus und sperrte die Auersmacher Straße in Sitterswald komplett. Die Granate wurde auf ein kleines Wiesenstück gelegt. Polizei und Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Gemeinde Kleinblittersdorf warteten auf den Kampfmittelräumdienst. Keiner wusste, wie gefährlich die Granate noch ist. Zwischenzeitlich gab es sogar Befürchtungen, dass es nicht gut sei, die Granate auf der Wiese den Sonnenstrahlen auszusetzen.

Als Werner Fuchs vom Kampfmittelräumdienst eintraf, gab es Erleichterung und Aufklärung. „Das ist eine Sprenggranate von den Franzosen aus dem Zweiten Weltkrieg. Mit der ist nichts mehr los“, sagte der 63-Jährige, nahm die Granate und schüttelte sie kräftig durch. Da ist auch etwas drin, was da normalerweise nicht rein gehört. Wir werden sie mitnehmen, aufsägen und nachschauen“, sagte Fuchs.

Bis der Kampfmittelräumdienst kam, lag die Granate in der Wiese.
Bis der Kampfmittelräumdienst kam, lag die Granate in der Wiese.

Danach ging er an sein Auto, nahm Teile einer alten Handgranate heraus und hob den Finger. „Im Prinzip war es schon zu viel, die Granate in die Wiese zu legen. Bei einem solchen Fund muss man die Finger weglassen und die Polizei informieren. Bei dieser Granate konnte nichts mehr passieren, aber das kann auch ganz anders aussehen“, sagte der Kampfmittel-Experte und erklärte: „Bei einer Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg können Schalthebel und Sicherrungsstift total verrostet sein, wobei die Auslöseklinke noch voll intakt ist.

Dann kann die kleinste Bewegung reichen, um die Granate auszulösen.“

In Sitterswald war der Fund harmlos, der Straßenverkehr konnte nach 20 Minuten wieder fließen. Ein Granatenfund ist an der Oberen Saar keine Seltenheit. In allen Ortsteilen der Gemeinde Kleinblittersdorf wird immer wieder Munition aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden.

Text und Fotos: Heiko Lehmann