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Saarländische Straßenbauer vernichten Graureiherkolonie in Güdingen fast vollständig

Symbolfoto: Graureiher.
Symbolfoto: Graureiher.

Güdingen. Nach dem Skandal mit den Elmer Linden, der in der Verantwortung des Landesbetrieb für Straßenbau liegt, hat nun auch die Autobahngesellschaft des Bundes im Saarland einen schweren Umweltfrevel begangen.

 

Seit über 20 Jahren brüten an der Autobahnabfahrt A 620 Güdingen streng geschützte Graureiher in einer Kolonie in einem kleinen Wäldchen in der Autobahnabfahrt.

 

Diese wurde nun durch eine Abholzaktion der Autobahngesellschaft des Saarlandes nahezu vollständig vernichtet. Ein NABU Mitarbeiter informierte die Untere Naturschutzbehörde im Landesamt für Umwelt und Verbraucherschutz (LUA) über den Umweltfrevel, diese ließ die Arbeiten sofort einstellen. Obwohl die Behörde von der Kolonie Kenntnis hatte, wurde keinerlei Rücksicht auf das Brutgeschäft der Graureiher genommen. Etliche Horste fielen den Sägen zum Opfer und es steht zu befürchten, dass die Kolonie durch den ungenehmigten Eingriff vollständig aufgegeben wird.

 

Die NABU Landesvorsitzende Julia Michely zeigte sich fassungslos gegenüber dem erneuten Umweltfrevel einer saarländischen Straßenbaubehörde. „Man fragt sich, ob es überhaupt noch Umweltsachverstand in den Behörden gibt, die den Naturschutz zum wiederholten Male mit Füßen treten.“ Angesichts der weltweiten Artenkrisen seien solche Handlungen umso verwerflicher. Das LUA sollte die volle Härte des Gesetzes gegenüber den Verantwortlichen in der Behörde walten lassen, so Michely.

 

Michely betonte weiterhin, dass sich solch eine Ignoranz und Achtlosigkeit seitens der saarländischen Straßenbauer gegenüber Naturschutzbelangen zukünftig nicht wiederholen dürfe. 

Text: NABU-Saar. Foto: Pixabay.