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Schnee-Chaos - Fing der Bauhof zu spät mit dem Schneeräumen an?

Zugeschneite Straße in Auersmacher
Zugeschneite Straße in Auersmacher

Kleinblittersdorf. Bis in die Mittagsstunden herrschte am vergangenen Samstag im gesamten Gemeindegebiet Kleinblittersdorf und auch in vielen Teilen von Saarbrücken Schnee-Chaos auf den Straßen. Die Kritik von Bürgern aus der Gemeinde Kleinblittersdorf: „Der Bauhof der Gemeinde hat viel zu spät mit seiner Arbeit begonnen. Dieses Schneechaos hätte vermieden werden können.“ Die gleiche Kritik gab es auch in Saarbrücken. Nachgefragt bei der Gemeindeverwaltung von Kleinblittersdorf sagte Bürgermeister Rainer Lang (SPD). „Solche massiven Schneefälle auf einmal gab es in den vergangenen 30 Jahren nicht. Noch am Freitagabend bekamen wir die Wettermeldungen, dass es von 18 bis 0 Uhr und von 0 bis 6 Uhr jeweils bis zu zwei Zentimeter Schneefall geben könne. Das sind relativ normale Zahlen“, sagt Rainer Lang.

Tatsächlich lagen am Samstagmorgen aber in einigen Teilen Kleinblittersdorfs bis zu 30 Zentimeter Schnee und verursachten ein Verkehrschaos wie schon lange nicht mehr.

Hätte der Bauhof nicht schon früher einschreiten können? „Hätten wir gewusst, was auf uns zukommt, wären wir natürlich schon am Abend rausgefahren, hätten gestreut und Sole auf die Straßen aufgebracht. Wir hätten auch schon früher in der Nacht reagieren können, das ist richtig“, so der Bürgermeister weiter. Allerdings hätten auch die Verkehrsteilnehmer und Autobesitzer früher reagieren können. In der durch ganz Auersmacher führenden Hauptstraße parkten die Autos versetzt mal am linken und rechten Fahrbahnrand. Vorbeugendes wegfahren der Autos gab es nicht. „Das war ein Problem. Wir konnten in vielen Straßen mit den Räumfahrzeugen nur eine schmale Spur, die letztlich aussah wie eine Schlangenlinie, freiräumen. Beide Fahrbahnen freiräumen, ging wegen den parkenden Autos nicht“, sagt Rainer Lang.

Die in der Hauptdurchgangsstraße in Auersmacher parkenden Autos sind ohnehin ein Problem. „Wir müssen da eine Lösung finden, da dort Busse auch ohne enormen Schneefall kaum durch kommen. Auf der einen Seite haben die parkenden Fahrzeuge eine verkehrsberuhigende Wirkung, aber es darf keine Situation entstehen, in der Rettungsfahrzeuge oder Busse Probleme haben, durch die Straße zu kommen“, so der Bürgermeister weiter.

Der Deutsche Wetterdienst bestätigte auf Anfrage von Saarlokal.de die enormen Schneemassen, die keiner so richtig auf dem Schirm hatte. „Das Tief zog von Holland bis nach Hessen und danach über die Pfalz und das Saarland bis nach Frankreich“, teilte der Deutsche Wetterdienst mit. Hatten die Menschen letztlich sogar Glück, dass die Wassermassen als Schnee und nicht als Regen vom Himmel kamen. „Wäre es Regen gewesen, wäre es an manchen Stellen wahrscheinlich zu einem Unwetter gekommen“, so der Deutsche Wetterdienst weiter.

 

Text und Foto: Heiko Lehmann