Sitterswald. Michael Becker aus Bliesransbach ist der neue Wehrführer in der Gemeinde Kleinblittersdorf. Das entschieden am Sonntagmorgen 113 aktive Feuerwehrleute in der Sitterswalder Mehrzweckhalle. Neben Michael Becker, der Löschbezirksführer in Bliesransbach ist, wurde auch Sebastian Quinten, der Löschbezirksführer von Kleinblittersdorf als Wehrführer-Kandidat vorgeschlagen.
In der geheimen Abstimmung entschieden sich 83 Feuerwehrleute für Michael Becker und Sebastian Quinten bekam 29 Stimmen. „Das Amt ist eine große Ehre für mich. Aber ich weiß auch, wie viel Arbeit damit verbunden ist. Ich habe mich im Vorfeld auch mit meiner Familie und mit Freunden beraten, da die jetzt wohl etwas zu kurz kommen werden“, sagte der 39-Jährige nach seinem Wahlsieg.
Unterstützt wird Michael Becker von den beiden neuen stellvertretenden Wehrführern, Martin Debus aus Rilchingen-Hanweiler und Christian Hoffstetter aus Auersmacher. Während ein normaler Feuerwehrmann zwischen vier und acht Stunde pro Woche im Einsatz ist, sind es bei der Wehrführung zwischen 20 und 30 Stunden pro Woche. „Wir werden uns in den kommenden Tagen zusammen setzten und unsere Arbeitsgebiete abstecken. Wir sind alle drei sehr motiviert und hoffen, dass wir den Erwartungen gerecht werden“, so Michael Becker.
Bürgermeister und Chef der Wehr, Rainer Lang, leitete die Sitzung und holte zum Generallob aus. „Wir können stolz darauf sein, dass wir so engagierte Männer in allen vier Löschbezirken haben. Alle Kandidaten, die heute zur Wahl standen, haben in der Vergangenheit sowohl ihre Einsatzstärke als auch ihre Führungsqualitäten unter Beweis gestellt“, so der Bürgermeister.
Michael Becker löst Peter Dausend als Wehrführer ab. Peter Dausend war in den vergangenen zwölf Jahren der Wehrführer in der Gemeinde Kleinblittersdorf und leitete davor bereits drei Jahre kommissarisch alle Löschbezirke in der Gemeinde. Er wurde genau wie sein Stellvertreter Jörg Wagner am Sonntag verabschiedet. Dabei gab es eine große Überraschung. Peter Dausend bekam aus den Händen des Vizepräsidenten des Saarländischen Feuerwehrverbandes, Claus Kürsteiner, das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold verliehen. Es ist die höchste Ehrung, die ein Feuerwehrmann in Deutschland bekommen kann. „Peter Dausend hat in den vergangenen Jahren Herausragendes geleistet und sich diese Ehrung verdient. Pro Jahr werden im Saarland maximal drei Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuze in Gold verliehen“, so Claus Kürsteiner.
Die Gemeindeverwaltung von Kleinblittersdorf hatte im Vorfeld auch die Familie von Peter Dausend zu dieser besonderen Ehrung, bei der alle Feuerwehrleute im Saal aufstanden, eingeladen. „Das sind tolle Momente und große Emotionen. Ich möchte mich bei allen Feuerwehrleuten bedanken, die diesen Weg in den vergangenen zwölf Jahren mitgegangen sind“, sagte Peter Dausend mit Tränen in den Augen. Er und Jörg Wagner werden sich aus Führungspositionen zurückziehen, aber weiter im normalen Feuerwehrdienst bleiben. Jörg Wagner bekam bereits im Jahr 2020 das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuze in Gold für seine Verdienste verliehen. Die höchste Feuerwehr-Ehrung in Deutschland bekamen vor Dausend und Wagner erst zwei Männer aus der Gemeinde Kleinblittersdorf. Erwin Karr aus Bliesransbach und Gerd Karmann aus Auersmacher.
Text und Fotos: Heiko Lehmann.