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Susanne Sabrowski legt Mandat nieder und tritt aus Partei aus

Susanne Sabrowski wurde unter dem ehemaligen Bürgermeister Stephan Strichertz zur Beigeordneten gewählt. Jetzt hat sie ihr Mandat im Gemeinderat Kleinblittersdorf als Fraktions-Chefin der Grünen niedergelegt und ist aus der Partei ausgetreten.
Susanne Sabrowski wurde unter dem ehemaligen Bürgermeister Stephan Strichertz zur Beigeordneten gewählt. Jetzt hat sie ihr Mandat im Gemeinderat Kleinblittersdorf als Fraktions-Chefin der Grünen niedergelegt und ist aus der Partei ausgetreten.

Kleinblittersdorf. Die ehemalige Grünen-Chefin in der Gemeinde Kleinblittersdorf, Susanne Sabrowski, hat mit sofortiger Wirkung ihr Mandat im Gemeinderat von Kleinblittersdorf als Fraktionsvorsitzende und als Beigeordnete niedergelegt. Zu dem ist sie aus der Partei Bündnis90/die Grünen ausgetreten. Hier ist ihre Stellungnahme.

Stellungnahme Susanne Sabrowski

Mandatsniederlegung im Gemeinderat Kleinblittersdorf als Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/die Grünen und als Beigeordnete sowie Austritt bei Bündnis90/die Grünen

Viele Monate hatte ich über diesen Schritt nachgedacht. Vor den saarländischen Landtagswahlen wollte ich mich jedoch nicht über die Situation bei den Grünen im Saarland äußern, um überhaupt keinen Einfluss auf den Ausgang der Wahl getätigt haben zu können. Denn leider ist es so, dass seit gut einem Jahr ein wahnwitziges Denken bei einigen Grünen eingekehrt ist, das die Partei in ‚gute‘ und ‚böse‘ Lager zu trennen vermag. Wer dabei die Partei nicht in richtige und falsche Lager trennen möchte, wird missmutig beäugt bis hin zu persönlich angegangen.

Jedoch geht von BEIDEN SEITEN eine kaum zu ertragenden, unsachliche Hetze aus. Ich gehörte und gehöre zu keinem dieser Lager, habe mich auch politisch nie an einer Richtung orientiert. Gewählt wurde ich, um in Kleinblittersdorf eine nachhaltige Politik voranzutreiben und das habe ich auch 3 Jahre mit vielen Anträgen getan. Jedoch ist auch hier im Gemeindeverband nun die politische Lagerbildung eingekehrt. Und damit ebenso der sachfremde Umgangston sowie persönliche Hetzereien.

Da die Mandate im Gemeinderat eine ehrenamtliche Tätigkeit in der Freizeit der Mandatsträger darstellt, macht so das politische Arbeiten überhaupt keine Freude mehr. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich mit der bundespolitischen Arbeit der Grünen sehr zufrieden bin! Darüber hinaus muss man sagen, dass auch unabhängig der Grünen-Situation im Saarland die politische Arbeit im Gemeinderat Kleinblittersdorf sehr speziell ist.

Anstatt bei einer sachorientierten Arbeit und Diskussion zu bleiben, treiben einige Mandatsträger und deren Anhänger lieber eine persönliche Debatte voran. Erkennbar immer wieder an der Ermangelung von Ideen und damit verbundenen, fehlenden Anträgen und einer öffentlichen Mobilmachung gegen die politischen Entscheidungen.

Jedoch sind wir gewählt worden, um sinnvolle Entscheidungen für die Gemeinde zu treffen und vor allem auch Ideen für deren Entwicklung einzubringen. Ziel sollte es für mein Empfinden sein, dass es ein Leitbild für die Entwicklung unserer Gemeinde gibt, an dem orientiert Entscheidungen getroffen werden. Dazu gehören manchmal leider auch Entscheidungen, die dem Einzelnen nicht gefallen, jedoch für der Allgemeinheit gerecht erscheinen. Auch das muss man in einem solchen Gremium aushalten können. Bürgernah bedeutet nicht, es jedem Einzelnen recht machen zu KÖNNEN, sondern eine gerechte Entscheidung für die Allgemeinheit hervorzubringen. Als alleinerziehende Mutter hatte ich viel Zeit und Engagement in die Antragstellung für unser Gremium gesteckt. Dazu gehörten der Ausbau einer geschlossenen Radwegstruktur, die alle Ortsteile verbindet, die nachhaltige und naturnahe Waldbewirtschaftung unseres Gemeindewaldes, eine eigene Fördermittelsatzung für erneuerbare Energien, die Renovierung unseres Freibadkiosks und dessen Verpachtung, das Hundefreilaufgehege am Tennisplatz in Kleinblittersdorf, kompostierbare Hundekotbeutel, Stop der weiteren Kommerzialisierung unseres Grundwassers, eigene Parkplätze und eine Zuwegung zur Kita Kleinblittersdorf und einige mehr. Einige davon wurden im Gremium beschlossen, andere abgelehnt. Jedoch haben wir mit Abstand die meisten Ideen und damit verbundenen Anträge in die Räte eingespielt. Nun wird es Zeit Platz zu machen, damit auch die, die bislang unsachliche Kritik geübt haben, selbst hoffentlich viele, sinnvolle Anträge für das Vorankommen unserer Gemeinde stellen werden. Insgesamt hoffe ich, dass der Umgangston und die sachliche Diskussionen, fernab von privaten Befindlichkeiten, die in einem solchen Gremium überhaupt nichts verloren haben, eine positive Entwicklung erfahren! 

Text und Foto: Heiko Lehmann.