Bliesransbach. „Wie befreit man eine Fee - ein Film über die Geschichte Bliesransbachs“. Der Heimat- und Verkehrsverein Bliesransbachs hatte das Ziel zur 1225-Jahr-Feier des Ortes im Jahr 2021, einen Spielfilm zu produzieren und zu zeigen. Coronabedingt haben sich jedoch die Filmproduktion und die Feier verschoben. Jetzt ist der Film fertig und soll ab dem kommenden Wochenende gezeigt werden.
Ziel des Films ist es – auf leicht zugängliche Art – die Geschichte des Ortes zu beleuchten und so Wissen über die Historie des Ortes insbesondere an jüngere Generationen weiterzugeben und dort zu verankern. Der Film entstand nach dem Motto „von Bürgern für Bürger“. Die Mitwirkenden, immerhin etwa 120 Personen, vor, an und hinter der Kamera sind ausschließlich Laien. Das Drehbuch wurde von Fritz Lüer geschrieben, der auch bei dem Film die Regie führte. Das Ergebnis ist ein Monumentalfilm, zumindest, was die Zeit angeht, denn er dauert 3 Stunden.
„Wir hatten so viel Spaß und entdeckten immer wieder neue Geschichten zur Geschichte von Bliesransbach. Wir konnten nicht widerstehen, sie im Film zu zeigen.“ sagt Fritz Lüer und lächelnd fügt er hinzu: „Wir wollen dem Zuschauer etwas für sein Geld bieten, aber es wird genügend Pausen geben.“ Um was geht es in dem Film? Vier Kinder bekommen die Aufgabe, ein Referat über die Geschichte Bliesransbachs zu schreiben. Auf der Suche nach der Geschichte des Ortes lernen sie das Ortswappen kennen.
Sie erfahren, warum Bliesransbach so heißt, wie es heißt. Hautnah sehen sie, was im Jahr 796, also vor 1226 Jahren, hier wirklich geschah und wie sich Politiker schon damals gewaltig irrten, wenn sie die Zukunft des Ortes vorherzusagen glaubten. Die Kinder lernen ein denkmalgeschütztes Gebäude kennen, das erst seit 47 Jahren im Ort steht. Sie sehen die erste Fotografie, die im Saarland aufgenommen wurde. „Die Fotoplatte bestand aus reinem, polierten Silber. Und wer ist darauf abgebildet? Natürlich ein Bliesransbacher, wenn auch ein Zugezogener oder wie man hier sagen würde „e Biegezòhener “, erklärt Fritz Luer.
Bei einem Kaffeeplausch auf dem Hartungshof hören die Kinder, dass es hier auch jemanden gab, der sich am liebsten von Bliesransbach getrennt hätte. Aus einem Versteck belauschen sie ein Gespräch, in dem der Lebenslauf eines berühmten Schriftstellers erzählt wird, der die Gegend liebte und sogar eine Novelle über den Ritthof schrieb. Schließlich lernen die Kinder eine Bliesransbacherin kennen, die schon in zwei Hexenprozessen angeklagt war, dabei frei kam und danach selbst einen Prozess anstrengt, um sich gegen den Vorwurf der Hexerei zu verteidigen.
Wie es den Kindern gelingt so „hautnah“ in die Geschichte des Ortes einzutauchen, dass dieses „Eintauchen“ nicht ungefährlich ist und wie die Geschichte über die Geschichte Bliesransbachs ausgeht, zeigt der Film. Geplant sind zunächst vier Vorführungen am 14., 20. und 21. Mai, jeweils um 18 Uhr und am 15. Mai, 15 Uhr, in der Jahnturnhalle in Bliesransbach. Karten gibt es bei Tabak und Schreibwaren Stefanie Funk, Mittelstraße 1 in Bliesransbach. Der Eintritt kostet fünf Euro Mindestverzehr. Es wird keine Abendkasse geben.
Text und Fotos: Heiko Lehmann.