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Darts-Boom in Hanweiler - starke Turnierpremiere - mit Bildergalerie

Beim ersten Darts-Turnier der Sportfreunde Hanweiler war im Clubheim richtig viel los.
Beim ersten Darts-Turnier der Sportfreunde Hanweiler war im Clubheim richtig viel los.

Rilchingen-Hanweiler. Der Darts-Sport boomt im Saarland. Seit Gabriel Clemens aus Saarwellingen die Deutsche Nummer eins im Darts und ein richtiger Weltklasse-Spieler geworden ist, sprießen die Turniere in den saarländischen Hallen und Kneipen nur so aus dem Boden. An so gut wie jedem Wochenenden steigen irgendwo Turniere – egal, ob im Steel-Darts (Metallspitzen) auf Scheiben oder im Elektronik-Darts (Plastikspitzen) auf Automaten.

 

Wir werfen einmal pro Woche mit ein paar Jungs ein paar Pfeile und wollten mal schauen, ob sonst noch Leute aus der Umgebung Darts spielen“, sagt so etwa Sebastian Doll. Er und sein Kumpel Veysi Duyar sind normalerweise Fußballer bei den Sportfreunden Hanweiler, spielen aber auch im Clubheim des Vereins regelmäßig Darts.

Die besten Spieler beim ersten Darts-Turnier in Rilchingen-Hanweiler. Von Links. Der Zweitplatzierte Markus Hohlreiter, Turniersieger Patrik Welsch, der Dritte Veysi Duyar und die beste Frau des Turniers Julia Scherer.
Die besten Spieler beim ersten Darts-Turnier in Rilchingen-Hanweiler. Von Links. Der Zweitplatzierte Markus Hohlreiter, Turniersieger Patrik Welsch, der Dritte Veysi Duyar und die beste Frau des Turniers Julia Scherer.

Vor zwei Wochen organisierten die beiden das erste Steel-Darts-Turnier der SF Hanweiler. „Wir hätten es schon bei Anmeldung ahnen müssen. Die 32 Startplätze waren in drei Tagen vergeben. Wir haben kaum Werbung gemacht, es war alles Mund-zu-Mund-Propaganda“, erklärte Veysi Dujar.

Das Clubheim der Sportfreunde platzte vor zwei Wochen aus allen Nähten. Hobbyspieler aus der ganzen Gemeinde Kleinblittersdorf kamen nach Hanweiler und machten mit. „Darts macht wirklich enormen Spaß. Wir spielen regelmäßig zu Hause. Früher gab es das in den Clubheimen gar nicht, sonst hätten wir nach dem Fußballtraining bestimmt auch Pfeile geworfen“, sagte Markus Hohlreiter.

 

Der 61-Jährige war die große Überraschung des Turniers. Er hatte sich mit seinen beiden Söhnen beim Turnier gemeldet und schaffte es bis ins Finale. Auf dem Weg dahin schaltete Markus Hohlreiter sogar aktive Darts-Spieler aus. „Also mich wundert das jetzt nicht so sehr. Der kann sogar noch besser spielen, als er heute gezeigt hat“, sagte Alexander, einer seiner beiden Söhne.

Patrik Welsch aus Rilchingen-Hanweiler wurde nur wenige Meter von seiner Haustüre entfernt der erste Turniersieger der SF Hanweiler.
Patrik Welsch aus Rilchingen-Hanweiler wurde nur wenige Meter von seiner Haustüre entfernt der erste Turniersieger der SF Hanweiler.

Doch auch andere überzeugten bei dem Turnier. „Ich finde es super, dass man nur ein paar Pfeile und ein Board braucht und direkt loslegen kann. Zudem können Frauen und Männer zusammen und gegeneinander spielen, und es macht einfach nur Spaß“, sagte Julia Scherer, die als beste Frau des Turniers geehrt wurde, aber ausgerechnet durch eine Niederlage gegen ihren Mann Thim aus dem Turnier ausschied.

 

Doch selbst Niederlagen taten der guten Stimmung bei dem Turnier keinen Abbruch. Kaum ein ausgeschiedener Spieler verließ das Clubheim und so wuchs die Schar an Zuschauern und die Stimmung von Partie zu Partie. Die Inhaber des Clubheimes freuten sich über einen ganz starken Umsatz an diesem Tag und die Zuschauer über spannende Spiele. „Darts war für mich schon immer faszinierend, und es wurde ja auch langsam mal Zeit, dass der Sport richtig entdeckt wird. Bei uns an der Oberen Saar scheint er richtig zu boomen“, sagte Patrik Welsch. Er gewann letztlich das Turnier im Finale mit 3:1-Sätzen gegen Markus Hohlreiter.

Bildergalerie vom ersten Darts-Turnier der SF Hanweiler

Patrik Welsch spielt seit 25 Jahren Darts und hat in Rilchingen-Hanweiler sogar eine ehemalige Kneipe als Vereinsheim umfunktioniert, in dem der Darts-Club Obere Saar seine Ligaspiele austrägt. „Da waren heute wirklich ein paar richtig gute Spieler dabei, und ich hatte hier und da auch etwas Glück, dass ich gewonnen habe“, so der Turniersieger. Turnier-Organisator Veysi Duyar schaffte es auf den starken dritten Platz. Dabei warf er im Halbfinale einen sogenannten Robin Hood. Er warf zwei Pfeile in das Triple-20-Feld und warf den letzten Pfeil genau auf einen Pfeil, der bereits im Board steckte. Aus dem Publikum gab es Applaus für diesen kuriosen Wurf, der allerdings für den Spieler eher ärgerlich ist. „Es zählen nur die Pfeile, die im Board stecken. Hätten alle drei Pfeile in der Triple-20 gesteckt, hätte ich sogar einen Sonderpreis bekommen“, erklärte Veysi Duyar.

Einen Sonderpreis hätten sich beim ersten Turnier alle Spieler und Zuschauer verdient. Die Stimmung war überragend und so manche Nachbarn oder Fußballer-Kollegen wissen nun, dass sie mit Darts noch ein ganz besondere Hobby verbindet. „Nach dem tollen Erfolg wird es natürlich auch ein zweites Turnier geben. Es wird im Juni stattfinden. Vielleicht gehen wir dann auch in die Halle direkt neben dem Sportplatz. Das müssen wir noch bereden“, sagte Sebastian Doll von den Sportfreunden Hanweiler. 

Text und Fotos: Heiko Lehmann