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Schon wieder Unwetter in Kleinblittersdorf – Feuerwehr verhindert Katastrophe - Mit Video

Kleinblittersdorf/Auersmacher. Feuerwehrleute drücken sich gegen große Bretter um das Wasser zu kanalisieren – Anwohner schleppen Sandsäcke an den oberen Teil der Scherbachstraße in Kleinblittersdorf – es herrscht Ausnahmezustand. In der Nacht zum Montag konnte durch großen Einsatz von Feuerwehrleuten und Anwohnern eine weitere Unwetterkatastrophe in Teilen von Kleinblittersdorf verhindert werden. „Ich war gegen 23 Uhr noch vor Ort und habe mir die Situation angesehen. Es war trotz der starken Regenfälle alles ruhig“, sagt Sebastian Quinten, der Löschbezirksführer der Freiwilligen Feuerwehr in Kleinblittersdorf. Er war in der vergangenen Nacht der Einsatzleiter. Eine Stunde später gingen die Sirenen in Kleinblittersdorf. Mit einem Schlag kam plötzlich das Wasser vom Berg.

Ein Auto wurde in der Scherbachstraße in Kleinblittersdorf Ofer des nächsten Unwetters.
Ein Auto wurde in der Scherbachstraße in Kleinblittersdorf Ofer des nächsten Unwetters.

Alle Feuerwehren in der Gemeinde wurden alarmiert. Der Scherbach verwandelte sich in einen Fluss. Im Jahr 2018 kam es genau in dieser Straße zur Unwetterkatastrophe. Massive Regenfälle sorgten dafür, dass viele Autos in der Scherbachstraße einfach den Berg herunter gespült wurden. Vorgärten wurden weggerissen und Keller und Wohnungen liefen voll Wasser. Die Straße wurde völlig zerstört. Dieses Mal kam das Wasser mit etwas weniger Gewallt. „Das Wasser kam heute genau wie 2018 schon wieder ohne Ankündigung. Gott sei Dank konnten wir unsere Autos noch rechtzeitig wegfahren“, sagt ein Anwohner. Die Feuerwehr klingelte die Anwohner um Mitternacht aus ihren Betten als das Wasser kam und empfahl ihnen die Autos weg zufahren.

Nicht alle haben es geschafft. „Ich haben mein Auto schon 2018 durch das Unwetter verloren und jetzt wurde es schon wieder weggespült“, so eine Anwohnerin. In der Nacht zum Montag konnte die Kleinblittersdorfer Feuerwehr mit einem Einsatzfahrzeug bis zu dem Punkt zu fahren, an dem die Fluten des Scherbachs auf die Straße laufen. Die Einläufe in die Kanäle waren wie damals im Handumdrehen durch Geröll und Schlamm verstopft. „Es gibt im oberen Teil der Scherbachstraße zwei Einläufe in zwei Kanäle die ohne Ausgang bis in die Saar laufen. Wir haben es geschafft, den Großteil des Wassers in diese zwei Einläufe zu leiten. Ich weiß nicht, was ansonsten passiert wäre“, so Sebastian Quinten weiter.

Hans-Josef Niederländer, ein Mitarbeiter des Bauhofes, hatte die Wassermassen mit Hilfe der Feuerwehr nach sechs Stunden Arbeit im Griff.
Hans-Josef Niederländer, ein Mitarbeiter des Bauhofes, hatte die Wassermassen mit Hilfe der Feuerwehr nach sechs Stunden Arbeit im Griff.

Dennoch wurden erneut Bürgersteige unterspült und die ganze Straße war im Handumdrehen voller Geröll. In Auersmacher war es am Ortseingang zu diesem Zeitpunkt ähnlich heftig. Der Tiefenbach schlängelt sich über hundert Meter durch den Wald, nahm wie 2018 ungeahnte Maße an und so konnte auch der für den Unwetterschutz eigens gebaute Einlauf vor der Kapellenstraße nur bedingt helfen. Der Einlauf war schnell mit Holz und Geröll zu und das Wasser schoss über die Straße. „Ich war seit acht Uhr an der Stelle und konnte zunächst mit einem Rechnen den Einlauf freihalten. Als die Wassermassen kamen, ging es nur noch mit einem Bagger“, sagt Hans-Josef Niederländer, ein Mitarbeiter des Bauhofs der Gemeinde Kleinblittersdorf, der insgesamt sechs Stunden an dem Einlauf arbeitete.

Alarm in der Kapellenstraße in Auersmacher.
Alarm in der Kapellenstraße in Auersmacher.

Trotz der starken Regenfälle am Sonntagnachmittag gab es bis Mitternacht nur wenig Probleme mit dem Wasser. Auf der B51 in Kleinblittersdorf war ein Einlauf verstopft und das Wasser strömte über die Straßen. Das gleiche ereignete sich auf der L105 in Bliesransbach. Insgesamt waren am Sonntagabend 40 Feuerwehrleute aus Kleinblittersdorf und Bliesransbach im Einsatz. Auch auf der B51 zwischen Auersmacher und Rilchingen-Hanweiler lagen größere Äste auf der Straße. Das gleiche gilt für die L106 zwischen Sitterswald und Bliesransbach. Relativ harmlose Vorfälle, bevor das Wasser in der Nacht kam. „Es war nicht so schlimm wie 2018, aber wie soll das nun weiter gehen. Sollen wir ständig in Angst leben, wenn es mal stärker regnet“, so ein Anwohner in Kleinblittersdorf. In Kleinblittersdorf und in Auersmacher liefen auch Keller und Wohnungen voller Wasser. Menschen wurden nicht verletzt. Die Gemeinde Kleinblittersdorf hat nach dem Unwetter von 2018 ein Gutachten erstellen lassen, um sich vor kommenden Unwettern schützen zu können. Es wurden Maßnahmen getroffen, die allerdings bei einem im Vergleich zu 2018 durch aus geringen Unwetter nicht richtig greifen zu scheinen.

Bildergalerie zum Unwetter im Februar 2022

Text, Fotos und Video: Heiko Lehmann