· 

Schulen bekommen Glasfaseranschluss - bei den Haushalten hängt es am Gemeinderat

Die Glasfaserleitung für die Grundschule und die Gemeinschaftsschule in Kleinblittersdorf (Vordergrund) wurde bereits von der Spiel- und Sporthalle (Hintergrund) aus gelegt.
Die Glasfaserleitung für die Grundschule und die Gemeinschaftsschule in Kleinblittersdorf (Vordergrund) wurde bereits von der Spiel- und Sporthalle (Hintergrund) aus gelegt.

Kleinblittersdorf. Die drei Grundschulen und die Gemeinschaftsschule in der Gemeinde Kleinblittersdorf werden in diesem Jahr für die Zukunft aufgestellt. Alle vier Schulen erhalten Gigabit-schnelles Internet. Die Glasfaserleitungen werden bereits in den Boden gebracht. Für die Gemeinschaftsschule und die Grundschule in Kleinblittersdorf ist der Anschluss bereits geschehen. „Das zuständige Unternehmen hat selbst an Silvester noch bis 16 Uhr gearbeitet und damit die Maßnahmen in Kleinblittersdorf beendet. Es musste eine Leitung von der Spiel- und Sporthalle bis zu den Schulen verlegt werden“, erklärte Rainer Lang (SPD), Bürgermeister der Gemeinde Kleinblittersdorf, gegenüber der SZ.

Er sieht das schnelle Internet an den Schulen als enorm wichtig an. „Der Nachholbedarf bei schnellen Internetanschlüssen ist trotz aller Bemühungen immer noch sehr groß. Offensichtlich wurde dies insbesondere in den zurückliegenden Monaten, als unsere Kinder immer wieder im Distanz- oder Wechselunterricht waren. Nicht selten gab es Schwierigkeiten bei der zuverlässigen Versorgung mit Lernstoff. Gigabit-schnelles Internet ist heute wichtiger denn je – es ist aber nicht nur für den Homeschooling-Alltag wichtig, sondern auch als Grundlage für einen modernen Schulunterricht. Unsere Schulen benötigen Glasfaseranschlüsse im Gigabit-Bereich, mit denen ganze Klassen gleichzeitig ins Netz können“, betonte Lang.

 

Das Land und der Zweckverband eGo-Saar, bei dem auch die Gemeinde Kleinblittersdorf Mitglied ist, treiben demnach den Glasfaserausbau der Schulen im Saarland mit dem „Gigabitpakt Schulen Saar“ gemeinsam voran.

Nach Abstimmung mit den 327 teilnehmenden saarländischen Schulen und deren Trägern, der Akquisition von Fördermitteln im Gesamtvolumen von 26 Millionen Euro und einer europaweiten Ausschreibung wurde der saarländische Netzbetreiber Inexio, der mittlerweile Teil der Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser ist, mit dem Netzausbau beauftragt. Die Gemeinde Kleinblittersdorf muss für den Ausbau keinen Cent bezahlen. Die Kosten übernimmt das Land. Allerdings werde es aufgrund der Baumaßnahmen Verkehrsbeeinträchtigungen geben, hieß es.

Noch in diesem Monat soll die Baumaßnahme zum Anschluss der Grundschulen Auersmacher und Rilchingen-Hanweiler in Angriff genommen werden. Der Trassenverlauf hierfür ist wie folgt vorgesehen: Beginnend in Bübingen L109 Brichelberg - Saarbrücker Straße - Elsässer Straße - B51 Fuss-/Radweg – Kapellenstraße – Saarlandstraße - Auf dem Bies, Anschluss der Saar-Blies-Grundschule Auersmacher. Von hier aus geht der Trassenverlauf weiter über die Rilchinger Straße - Bergwaldweg bis zur Therme - Querung Konrad-Adenauer-Straße / B51 - Dr.-Kirbs-Straße - Am Denkmal - Am Holzplatz (Querung Bahntrasse) – Bahnhofstraße.

„Die Gesamtbauzeit dauert voraussichtlich bis Juli 2022. Es ist mit Beeinträchtigungen des öffentlichen Verkehrs während der gesamten Bauzeit zu rechnen. Ich bitte die Bevölkerung darum, die Baumaßnahmen mit Geduld und gegenseitiger Rücksicht anzunehmen. Die Anbindung unserer Schulen an das Glasfasernetz ist eine Investition in die Zukunft unserer Gemeinde und vor allem in die unserer Kinder“, sagte Bürgermeister Lang. Wenn die Leitungen in den Schulen lägen, sei die Gemeinde an der Reihe. Alle Schulen bekämen in allen Bereichen WLan. Hinzu kämen Endgeräte wie Laptops, Beamer und digitale Tafeln. „Auch hierfür bekommen wir eine Förderung von insgesamt 225 000 Euro, die nach den aktuellen Angeboten alle Kosten abdecken wird“, erklärte Lang.

Was in der Gemeinde Kleinblittersdorf dann noch fehle, seien Glasfaseranschlüsse bis in alle Haushalte. In Sitterswald und Bliesransbach gibt es bereits überall Glasfaser, in Kleinblittersdorf, Rilchingen-Hanweiler und Auersmacher fehlt es noch. Wie die Gemeindeverwaltung mitteilte, hat sich die Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser auch hierfür angeboten. Eine Entscheidung des Gemeinderates steht noch aus. Zudem ist unklar, ob dann auch tatsächlich alle Straßen und Haushalte mit Glasfaseranschlüssen versorgt werden. Nur wenn es in den Straßen ausreichend interessierte Anwohner für Glasfaser gebe, so das ein Glasfaseranschluss einer ganzen Straße für das Unternehmen auch wirtschaftlich sei, werde gehandelt. Das teilte die Gemeinde mit.

In Friedrichsthal zum Beispiel gab es nicht genügend Interessenten und somit auch keine Glasfaseranschlüsse. Bis alle zehn Städte und Kommunen des Regionalverbandes flächendeckend mit schnellem Internet versorgt sind, wird es also noch dauern.

 

Text und Foto: Heiko Lehmann