Auersmacher. Bunte und leuchtende Traktoren, Nikoläuse auf dem Dach und feiernde Menschen vor ihren Haustüren oder in den Vorgärten – die erste Advents-Traktorenparade am vergangenen Sonntag in Auersmacher war ein voller Erfolg. 34 Traktoren waren am Start und fuhren am Abend eineinhalb Stunden durch Auersmacher. „31 Traktoren waren aus Auersmacher, drei kamen von außerhalb dazu. Wir hätten nicht gedacht, dass das alles in der Bevölkerung so gut ankommt“, erzählt Christian Hoffstetter, Ideengeber und Mitorganisator des besonderen vorweihnachtlichen Umzuges. „Um ehrlich zu sein, hatte mein Frau die Idee. Sie hat einen Film über eine solche Traktorenparade in Norddeutschland gesehen. Dann sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass das genau das richtige für unseren Ort wäre“, erklärt Christian Hoffstetter, der selber auf seinem Traktor mitfuhr.
Die Nachricht von dem neuen Spektakel verbreitete sich vor wenigen Wochen wie ein Lauffeuer durch Auersmacher und wie es für den Ort an der Oberen Saar üblich ist, waren sofort viele Vereine dabei und halfen. „Wir sind der einzige Verein der für einen solchen Umzug eine Haftpflichtversicherung hat, also haben wir die Federführung übernommen“, sagte Thorsten Dincher, der Vorsitzende des Fördervereins des Auersmacher Kindergartens. Normalerweise findet in Auersmacher in jedem Jahr der lebendige Adventskalender statt, bei dem sich die Bevölkerung an jedem Tag vor einem anderen Fenster trifft und feiert. Wegen Corona fiel der Kalender im vergangenen und in diesem Jahr aus und so wurde die Traktorenparade zum Ersatzspieler.
Der Förderkreis für Heimatmuseum und Dorfgeschichte kümmerte sich um die rechtliche Geschichte mit Corona beim Ordnungsamt. Und die Protagonisten kümmerten sich um ihre Traktoren. „Wir haben insgesamt etwa acht Stunden an zwei Tagen den Wagen geschmückt und Lichter angebracht. Die Lichter in den Rädern sind klebt und laufen mit Batterien“, erklärt Alexander Brandstetter. Die Traktorfahrer ließen sich die unterschiedlichsten Sachen einfallen. Bei einem Fuhr der Nikolaus auf dem Dach mit, andere hatten geschmückte Tannenbäume dabei. Auf einem weiteren Traktor fuhr eine ganze Blaskapelle mit. „Wir wollten auch unbedingt dabei sein und sind aus Bliesransbach gekommen. Die Auersmacher kommen ja auch jedes Jahr zu unserer Traktorensegnung“, sagte Klara Kessler.
Der Bevölkerung hat die Premiere der Parade gefallen. In allen Straßen kamen die Menschen vor die Türen. Die einen tranken zusammen Glühwein, anderen grillten im Vorgarten. Die Menschen hielten sich an die Corona-Regeln und so gab es nirgends größere Gruppen. „Das hat wirklich etwas gehabt und hat Spaß gemacht. Es war mal etwas ganz anderes“, sagt Carsten Kany, der den Umzug vor seiner Haustüre miterlebte. Ein ausgefallenes Event am vierten Advent, dass es ab sofort in jedem Jahr geben soll. „Es hat uns auf den Traktoren Spaß gemacht und den Menschen in die Straßen auch. Das schreit nach einer Wiederholung. Ab sofort immer am letzten Sonntag vor Weihnachten“, so Philipp Thiel aus Auersmacher.
Text, Foto und Video: Heiko Lehmann