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1500 Menschen kamen zum Mondscheinmarkt - Großes Lob - Bildergalerie

Jürgen Laschinger, der Ortsvorsteher von Sitterswald, der mit seiner Frau Christiane auf dem Mondscheinmarkt  selbstgemachte Liköre und Schnäpse anbot.
Jürgen Laschinger, der Ortsvorsteher von Sitterswald, der mit seiner Frau Christiane auf dem Mondscheinmarkt selbstgemachte Liköre und Schnäpse anbot.

Kleinblittersdorf. Eine Bläsergruppe spielt Weihnachtslieder, die vielen beleuchteten Stände zaubern im Dunkeln ein schöne Weihnachtstimmung hervor, es riecht nach Glühwein und wo man hinblickt, sieht man nur gut gelaunte Menschen. In Kleinblittersdorf fand am Samstag der erste „Mondscheinmarkt“ statt. „Es macht Spaß. Die Menschen halten sich an die Regeln und so kommt doch noch eine richtige Adventsstimmung auf“, sagt Michael Schmeer. Er ist gebürtiger Kleinblittersdorfer, wohnt mittlerweile in Emmersweiler und verkauft zusammen mit seiner Frau Doris auf dem Markt Glaskunstwerke. 1500 Besucher sind zwischen 15 und 22 Uhr auf den weihnachtlich geschmückten Parkplatz vor dem Freibad in Kleinblittersdorf gekommen.

Doris und Michael Schmeer aus Emmersweiler mit ihrer Glaskunst.
Doris und Michael Schmeer aus Emmersweiler mit ihrer Glaskunst.

Ein heikles Unterfangen, da der Corona-Inzidenzwert in der Gemeinde Kleinblittersdorf Mitte der vergangenen Woche bei 1376 lag. „Wenn man einen Markt in dieser Form organisiert, kann eigentlich nichts schiefgehen. Die Menschen halten von sich aus ja schon die Regeln ein. Ich finde das gut“, sagt Gerd Müller aus Kohlhof, der Artikel und Futter für Hunde und Katzen anbietet. Am Stand von Sandra von Blohn aus Schönenberg-Kübelberg in der Pfalz wird es schon etwas kniffliger. Ihr Hobby ist das sogenannte Diamond-Painting. Ein Nikolaus-Bild, das etwas größer als ein DIN-A4-Format ist, besteht aus etwa 30 000 Steinen, die alle einzeln mit einer Pinzette aufgeklebt werden müssen. Ein Bild kostet 20 Euro. „Die Arbeitszeit darf man da nicht mit einrechnen, sonst wären die Bilder unbezahlbar. An einem Bild sitze ich zwei bis vier Wochen. Es ist neben dem Stricken mein großes Hobby“, sagt Sandra von Blohn.

Sandra von Blohn aus Schönenberg-Kübelberg in der Pfalz bot beim ersten Mondscheinmarkt in Kleinblittersdorf Diamond-Painting-Bilder aus 30 000 handgeklebten Glitzersteinchen an.
Sandra von Blohn aus Schönenberg-Kübelberg in der Pfalz bot beim ersten Mondscheinmarkt in Kleinblittersdorf Diamond-Painting-Bilder aus 30 000 handgeklebten Glitzersteinchen an.

Etwa 100 Meter lang und 30 Meter breit ist die rundherum abgesperrte Marktfläche. Die Stände werden an den beiden Längsseiten positioniert, so das in der Mitte ausreichend Platz zum Schlendern für die Besucher ist. Am Eingang wird die 3G-Regel bei den Besucherinnen und Besuchern kontrolliert und Desinfektionsmittel gibt es auch. „Wir haben uns lange überlegt, wie wir den Markt sicher durchführen können. Die Reaktionen der Besucher haben gezeigt, dass alles gepasst hat“, erklärt Christine Keller-Rech, die den Markt mit Heike Hector und einem kleineren Team organisiert. „Da hier so viel Platz ist, kann so eine Veranstaltung durchgeführt werden. In Sitterswald mussten wir den Weihnachtmarkt absagen“, sagt Jürgen Laschinger, der Ortsvorsteher von Sitterswald, der auf dem Markt mit seiner Frau Christiane selbstgemachte Liköre und Schnäpse anbietet.

Die Macherinnen des Mondscheinmarktes. Heike Hector links und Christine Keller-Rech. In der Mitte Ingo Wilke, der Spenden für Obdachlose sammelte.
Die Macherinnen des Mondscheinmarktes. Heike Hector links und Christine Keller-Rech. In der Mitte Ingo Wilke, der Spenden für Obdachlose sammelte.

Weniger hochprozentig, aber ebenfalls selbstgemacht ist das Bier von Bernd Pfeil aus St. Arnual. Er ist Hobbybrauer und bringt nach Kleinblittersdorf so ausgefallene Sorten wie Kastanien-Bock oder Roggen-Weizen mit. „Ich braue seit sechs Jahren selber und seit Corona bin ich auf Märkten und verkaufe die Biere. Ich hoffe, dass in der nächsten Zeit noch ein paar Märkte stattfinden können. Wenn es so wie hier organisiert ist, sehe ich darin keine Probleme“, sagt Bernd Pfeil. Mehr als die Hälfte der Besucher auf dem Markt tragen ständig Masken, egal wie groß der Abstand zu anderen Menschen ist. „Wenn wir, wie in dieser Form, eine besondere Weihnachtsstimmung bekommen können, dann ist das besser als nichts. Wenn sich alle Menschen an die Regeln halten, dann kann so etwas auch problemlos stattfinden“, sagt eine Besucherin.

 

Jürgen Maas ist Hobbyschreiner aus Friedrichsthal und verkauft auf dem Mondscheinmarkt selbstgemachte Deko-Artikel aus Holz. „Es ist kalt, aber das gehört dazu“, sagt er und lacht. „Ich mag solche Märkte einfach und es ist schön, dass sich die Organisatoren getraut haben, diesen Markt auszurichten. Da gehört Mut und viel Arbeit dazu“, betont Maas. 50 Stände gibt es auf dem gesamten Parkplatz – 25 auf jeder Seite. In den Anfangsstunden fällt auf einer Seite des Platzes ab und an der Strom aus, doch die Standbetreiber nehmen es mit Humor.

Bernd Pfeil aus St. Arnual bot sein selbstgebrautes Bier an.
Bernd Pfeil aus St. Arnual bot sein selbstgebrautes Bier an.

Neben der 3G-Kontrolle werden am Eingang zum Markt auch 500 Bändchen für einen guten Zweck verkauft. Einen Euro kostet ein Bändchen und der gesamte Erlös geht an den Saarbrücker Verein „Ingos kleine Kältehilfe – Hand in Hand“. Der Vereinsgründer und Ehrenvorsitzende Ingo Wilke übernimmt höchstpersönlich den Bändchenverkauf. „Die meisten Menschen haben mehr als einen Euro gegeben. Insgesamt haben wir 900 Euro eingenommen und viele Leute haben für die Obdachlosen auch warme Kleider gespendet. Eine ganz tolle Aktion“, sagt  Wilke. Und somit gibt es beim ersten Kleinblittersdorfer Mondscheinmarkt trotz Corona und hoher Inzidenz am Ende viele Gewinnerinnen und Gewinner. „Es war unser erstes Mal und es war toll, auch wenn nicht überall alles hundertprozentig lief. Für die zweite Auflage im nächsten Jahr haben wir gelernt. Und wir hoffen, dass der zweite Mondscheinmarkt ohne die ganzen Regeln und Verordnungen stattfinden kann“, zieht die Organisations-Chefin Christine Keller-Rech ein positives Fazit.  

Bildergalerie Mondscheinmarkt Kleinblittersdorf 2021

Text und Fotos: Heiko Lehmann