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Inzidenz von 1376 in der Gemeinde Kleinblittersdorf - viele Schulen betroffen

Symbolbild aus dem Jahr 2020 in der Grundschule in Auersmacher.
Symbolbild aus dem Jahr 2020 in der Grundschule in Auersmacher.

Kleinblittersdorf. Seit vergangenem Samstag ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes an saarländischen Schulen wieder Pflicht. In den Grundschulen in der Gemeinde Kleinblittersdorf kam diese Vorschrift etwas zu spät an. „An der Grundschule Kleinblittersdorf befinden sich rund 63 Prozent der insgesamt 195 Schüler in Quarantäne“, teilte das Saar-Kultusministerium auf Anfrage von Saarlokal mit. Vier von sechs Klassen sind derzeit nicht in der Grundschule.

Auch in der Saar-Blies-Grundschule in Auersmacher und Rilchingen-Hanweiler (Dependance) sieht es nicht viel besser aus. Nach Mitteilung des Gesundheitsamtes des Regionalverbandes sind dort 23 Kinder aus mehreren Klassen in Quarantäne. Bereits nach dem zweiten Fall in der Klasse soll die ganze Klasse in Quarantäne. „Wir haben die Erfahrungen gemacht, dass nach dem zweiten Fall in der Klasse irgendwann immer der dritte, vierte und fünfte Fall kommt. Es ist nur eine Frage der Zeit. Bei einem Einzelfall sieht das nach unseren Daten noch anders aus und muss nicht zwingend zu einem zweiten Fall führen“, erklärte Lars Weber, der Pressesprecher des Regionalverbandes.

 

Schulkinder müssen Masken tragen und Abstand halten.
Schulkinder müssen Masken tragen und Abstand halten.

Wie nicht anders zu erwarten war, haben die Kinder das Virus auch mit nach Hause genommen und Geschwister und Eltern angesteckt. Das hat dazugeführt, dass nach Mitteilung des Kultusministeriums der aktuelle Inzidenzwert in der Gemeinde Kleinblittersdorf auf 1376 hochgeschossen ist. Ein dramatischer Inzidenzwert wie in sächsischen oder beyerischen Landkreisen. Etwa ein Drittel aller Infizierten in den fünf Ortsteilen sollen Menschen unter 20 Jahren sein.

Für die Grundschüler gibt es Unterricht per Laptop und Computer. „Im Fall von Quarantäne-Anordnungen werden die Schüler in Quarantäne zuhause beschult. Alle anderen Schülerinnen und Schüler erhalten Präsenzunterricht. Bei der Beschulung zuhause wird auf die bestehende Infrastruktur zurückgegriffen. 305 der 317 Schulen im Land nutzen die landeseigene Bildungscloud Online-Schule Saarland. Wie schon im vergangenen Schuljahr, wird an jedem Standort natürlich auch individuell betrachtet, wie die Schüler im Lernen von zuhause möglichst gut erreicht werden können“, erklärte das Kultusministerium.

 

Auf Nachfrage der SZ bestätigten mehrere Familien in der Gemeinde bestätigt, dass der Ersatz-Unterricht per Video und zusätzlichen Hausaufgaben funktioniere. Allerdings wurde auch bestätigt, dass sich das Virus auf Geschwister und Eltern übertragen habe. „Die Kinder hatten so gut wie keine Symptome. Es ist vielleicht mal die Nase gelaufen. Von ebenfalls geimpften anderen Eltern weiß ich, dass auch nur leichte bis mittlere Symptome gab. Wenn wir Ruhe haben wollen und im nächsten Jahr einigermaßen zur Normalität zurückkehren wollen, müssen sich alle impfen lassen“, sagte ein Vater aus Kleinblittersdorf. Bei den fünf Familien, bei denen die Saarbrücker Zeitung nachfragte, sprachen sich alle Eltern für eine Impfpflicht aus.

Text und Fotos: Heiko Lehmann