Bübingen. „Ich wollte immer schon mal Prinzessin sein und jetzt ist mein Traum in Erfüllung gegangen“, sagte Stephanie Hönel-Bur bei der Inthronisierung der Prinzenpaare an der Oberen Saar. Die 49-Jährige ist die Prinzessin der Karnevalsgesellschaft Blau-Schwarz die Saarlänner. Der Verein setzt sich aus Faasebooze von der ganzen Oberen Saar zusammen und hat eigentlich keine richtige Heimat.
„Wir machen dort Fastnacht, wo es keine mehr gibt“, sagt die neue Prinzessin, die im Jahr 2015 auch Gründungsmitglied der Saarlänner war. Seit dem laden die Blau-Schwarzen in jedem Jahr nach Habkirchen zu Kappensitzungen ein, da dort die Fastnacht praktisch ausgestorben war. Eine weitere Besonderheit der Saarlänner ist der Prinzessinnen-Club. Der Verein hat kein Prinzenpaar, sondern eine Prinzessin, die wie die vier Prinzessinnen der vergangenen Jahren dem Prinzessinen-Club angehören.
Auch bei den Rebläusen in Kleinblittersdorf gibt es in diesem Jahr eine Prinzessin. Katrin Müller wird die Kleinblittersdorfer in dieser Session durch die tollen Tage führen. „Wir wollten wegen Corona zunächst kein Prinzenpaar vorstellen, haben uns dann aber doch dazu entschieden, wenigstens eine Prinzessin zu benennen“, erklärt Stefan Jung, der Präsident der Rebläuse. Ein Prinzenpaar der alten Schule gibt es bei den Kowe aus Auersmacher.
Jonas Brach ist schon zum zweiten Mal der Kowe-Prinz. Seine Freundin Sina Nickles wollte unbedingt auch mal Prinzessin sein. „Ich habe direkt mitgemacht. Prinzenpaar zu sein macht echt Spaß, wobei es am dem Fetten Donnerstag aber auch richtig anstrengend wird“, sagt Jonas Brach und lacht. Er ist guter Dinge, dass die Kappensitzungen im kommenden Jahr stattfinden werden. „Ich glaube, dass die Sitzungen mit 2G-Regelung plus Test stattfinden werden. Die Sessionseröffnung hat gezeigt, dass eine sichere Veranstaltung möglich ist“, sagt der 27-Jährige weiter.
Außergewöhnliche Prinzenpaare gibt es bei den Bübinger Holzäppel und bei den Sitterswalder Kappeskepp. Der 67-jährige Dieter Schmitt und die 28-jährige Tamara Romero sind die neuen Tollitäten der Holzäppel. Ein Altersunterschied, der einfach zu erklären ist – es sind Vater und Tochter. „Wir waren 2016 schon einmal das Prinzenpaar und wollten es einfach nochmal machen, da es so viel Spaß gemacht hat“, sagt Tamara Romero, die bei den Holzäppel auch die Trainerin der Prinzengarde ist.
Papa Dieter sitzt im Elferrat und ist zudem Organisationsleiter des Vereins. „Wenn alle Kappensitzungen so stattfinden, wie die Sessionseröffnung, dann bin ich mit sicher, dass die Fastnacht stattfinden kann. Das war super organisiert“, so Tamara Romero weiter. Die Saarlänner haben die
Sessionseröffnung mit Vorstellung der Prinzenpaare organisiert. Alle Gäste mussten sich im Vorfeld anmelden und registrieren. Direkt vor der Veranstaltung wurde nochmal 3G kontrolliert. Das änderte aber nichts daran, dass Prinz Adrian Lackner von den Sitterswalder Kappeskepp nicht teilnehmen konnte. Er ist Australier und kommt erst im Dezember nach Deutschland. Lina Keßler ist die Prinzessin und hat Adrian vor wenigen Jahren in Australien kennen gelernt. „Er weiß noch gar nicht richtig, was auf ihn zukommt, aber er hat mal gesagt, dass er sich auf diese Aufgabe freut. Er kennt Fastnacht überhaupt nicht“, sagt Lina Keßler und lacht. Auch sie glaubt fest daran, dass die Fastnacht im kommenden Jahr mit Kappensitzungen und Umzügen stattfinden kann.
Text und Fotos: Heiko Lehmann.