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Beim Löschbezirk Mitte sitzen ab sofort Teddybären in den Einsatzautos

Franziska Fiack hatte die Idee für die Feuerwehr-Teddybären, die bei Einätzen an leidende Kinder verteilt werden sollen.
Franziska Fiack hatte die Idee für die Feuerwehr-Teddybären, die bei Einätzen an leidende Kinder verteilt werden sollen.

Auersmacher/Sitterswald. In den vier Feuerwehr-Einsatzautos des Löschbezirkes Mitte (Sitterswald/Auersmacher) in der Gemeinde Kleinblittersdorf fahren ab sofort bei Einsätzen Teddybären mit. „Wenn bei Unfällen oder Bränden etwas Schlimmeres passiert, herrscht an der Unfallstelle bei den betroffenen Personen oft Chaos. Vor allem die Kinder verlieren in diesen Situationen oft jegliche Sicherheit oder Geborgenheit, gerade wenn die Eltern in Gefahr sind“, sagt Franziska Fiack. Sie hatte die Idee, den Kindern an der Unfallstelle Teddybären zu schenken. „Es ist in Studien nachgewiesen, dass die kleinen Kuscheltiere den Kindern in solchen Situationen Halt und Geborgenheit geben. Deshalb haben wir uns zu diesen Schritt entschieden“, sagt die 32-Jährige weiter.

Franziska Fiack gehört erst seit Beginn des Jahres dem Löschbezirk Mitte an. Sie stammt aus Landshut in Niederbayern und zog mit ihrer Familie im Dezember vergangenen Jahres nach Auersmacher. „Die Familie meines Mannes stammt aus Auersmacher, und wir haben hier ein Haus gekauft. Es ist echt schön hier, und wir fühlen uns wohl“, sagt sie. 

25 Euro kostet ein Teddybär. Die Feuerwehr sucht noch Spender.
25 Euro kostet ein Teddybär. Die Feuerwehr sucht noch Spender.

Die Arbeit bei der Feuerwehr wurde ihr in die Wiege gelegt. Ihr Vater ist Feuerwehrmann und Polizist, und ihr Onkel ist Berufsfeuerwehrmann. Seit ihrem elften Lebensjahr ist sie bei der Feuerwehr. „Bei uns in Bayern gab es damals nur Fußball oder Feuerwehr. Fußball ist nicht so meins. Ich habe mich für die Feuerwehr entschieden, und es war die richtige Entscheidung.“

Franziska Fiack ist Hauptmann bei der Bundeswehr, Offizier der Luftwaffe und Referentin für Sicherheitspolitik. Aber vor allem ist sie Mutter von zwei Kindern. „In der Corona-Zeit sind die Kinder überall viel zu kurz gekommen, und ich habe mir überlegt, was ich in meinem Ehrenamt für Kinder tun kann. Dann ist mir die Idee mit den Teddybären gekommen“, sagt sie. Die Führung des Löschbezirkes war sofort begeistert, und somit sind jetzt bei allen Einsatzfahrten des Löschbezirkes Teddybären am Start. „Ich hatte Gott sei Dank noch keinen Einsatz, bei dem wir Teddybären an Kinder verteilten mussten. Ich hoffe, das bleibt auch noch ganz lange so“, sagt die 32-Jährige.

Franziska Fiack stammt aus Bayern und lebt seit knapp einem Jahr in Auersmacher.
Franziska Fiack stammt aus Bayern und lebt seit knapp einem Jahr in Auersmacher.

25 Euro kostet so ein Teddybär, der selbstverständlich ein Feuerwehr-Teddy mit richtiger Uniform ist. Einen Feuerwehr-Teddy hat der Löschbezirk Mitte neben den vier Einsatz-Teddys noch in Reserve. Weitere Teddys werden nachbestellt und die Feuerwehr in Auersmacher und Sitterswald hätte dabei nichts gegen den ein oder anderen Euro an Spenden für diese Aktion. Zumal es nicht nur bei den Teddys bleiben soll. Franziska Fiack hat noch weitere Ideen. „Es gibt auch reflektierende oder im Dunkeln leuchtende Aufkleber, die an Fensterscheiben oder Türrahmen von Kinderzimmern geklebt werden können. Bei Einsätzen sehen die Feuerwehrleute dann sofort, dass es sich um ein Kinderzimmer handelt und können entsprechen reagieren. Wenn es nach mir geht, können wir noch viel mehr für die Sicherheit der Kinder tun“, sagt die motivierte Feuerwehrfrau aus Bayern, die im saarländischen Auersmacher eine neue Heimat gefunden hat.

Ein Erste-Hilfe-Kurs für Kinder und Jugendliche oder Schulklassen ins neue Feuerwehrgerätehaus des Löschbezirkes Mitte einzuladen sind weitere Ideen, die auch schon in die Tat umgesetzt wurden. So war in der vergangenen Woche die zweite Klasse das Grundschule Auersmacher zur Gast beim Löschbezirk Mitte und durfte einmal hinter die Kulissen der freiwilligen Feuerwehr schauen. Höhepunkt der Ideensammlung der 32-Jährigen bleiben aber die Teddybären, die möglichst nie zum Einsatz kommen sollen.

Text und Fotos: Heiko Lehmann.