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NABU und Wählbar - Fünf neue Steinkauz-Nistkästen in Bliesransbach

Mit vereinten Kräften wurden die Steinkauz-Nistkästen in den Bäumen der Streuobstwiese angebracht.
Mit vereinten Kräften wurden die Steinkauz-Nistkästen in den Bäumen der Streuobstwiese angebracht.

Bliesransbach. Die gemeindeeigene Streuobstwiese -Stockallmet- stellt in ihrem Biotopverbund einen der artenreichsten Lebensräume unserer Region dar, den es stets zu bewahren, entwickeln und zu schützen gilt.

Dies war der Anlass, dass der vielseitig engagierte Verein WÄHLBAR e.V. nun auch einen Beitrag zum Naturschutz in ihrem Heimatort leisten will.

Bliesgau-Ranger Michael Kessler mit einem Nistkasten im Baum.
Bliesgau-Ranger Michael Kessler mit einem Nistkasten im Baum.

In Absprache mit dem NABU Fechingen-Kleinblittersdorf haben Mitglieder des Vereins WÄHLBAR fünf hochwertige Steinkauz-Nistkästen gebaut und diese der NABU-Ortsgruppe kostenlos zur Verfügung gestellt. Besonders der raffiniert ausgeklügelte Marderschutz an den Kästen, lässt auf einen sicheren Bruterfolg hoffen.

Der erste Vorsitzende der NABU-Ortsgruppe, Axel Hagedorn, war über dieses Engagement sehr erfreut und lud die Konstrukteure und den Ortsvorsteher von Bliesransbach, Herr Stephan Weimerich, zu einem Ortstermin in der Obstanlage ein, um gemeinsam mit den Helfern zwei der neuen Nistkästen anzubringen.

Ein Steinkauz.
Ein Steinkauz.

Die Anwesenden konnten dabei viel Wissenswertes vom NABU Experten über den naturschutzfachlich, hochkarätigen Kleinod erfahren.

Insbesondere erklärte er den aufmerksamen Zuhörern die Lebensweise dieser possierlichen, drittkleinsten Eulenart und wie es derzeit mit der Population aussieht. Denn seit einigen Jahrzehnten geht der Bestand des Steinkauzes kontinuierlich in Deutschland zurück, wodurch er auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft ist.

Der Hauptgrund dafür liegt in der Intensivierung der Landwirtschaft und dem dadurch verschwindenden kleinparzelligen Lebensraum sowie den Brutmöglichkeiten.

Dies hat der NABU Fechingen-Kleinblittersdorf rechtzeitig erkannt und steuert mit extensiv bewirtschafteten Streuobstwiesen und dem Erhalt von natürlichen Brutstätten sowie künstlichen Nisthilfen diesem Trend entgegen. Mittlerweile lässt sich feststellen, dass dieses größte Artenschutzprogramm an der Oberen Saar, dem Steinkauz wieder zu einer steigenden Bestandszahl verholfen hat.

NABU und Wählbar mit seiner starken, gemeinsamen Aktion.
NABU und Wählbar mit seiner starken, gemeinsamen Aktion.

Nach getaner Arbeit bedankte sich Ortsvorsteher Stephan Weimerich und der NABU Chef bei allen Helfern für diese tatkräftige Unterstützung und beide warben für solche sinnvollen Projekte.

Mit einem Augenzwinkern erzählten sie, dass der Steinkauz bereits in der Antike als Bote der Göttin Athene galt und symbolisiert Schutz und Weisheit.

Auch der Bliesgau Ranger Michael Keßler war mit im Team und fügte an, dass bekanntlich im Saarland „Großes aus dem Kleinen entsteht“. Er ist zuversichtlich, dass mit diesem gemeinsamen Artenschutzprogramm der landesweiten Steinkauzpopulation weitergeholfen wird, so zu sagen: „Eulen aus Bliesransbach für das Saarland“.

Der Steinkauz (Athene noctua)

 

Größe: Ca. 22 cm

Flügelspannweite: 55-60 cm

Höchstalter: Ca. 9 Jahre

Brutdauer: 3-4 Wochen

Anzahl Junge: 2- 5

Mortalität 1.Lj: 70 Prozent

Brutstätten: Baumhöhlen

Bestand: Ca. 65 Brutpaare

Nahrung: Feldmäuse, Insekten

Prädatoren: Marder, Katze, Habicht

Lebensraum: Extensive Streuobstwiesen

Bildergalerie Steinkauz-Nistkästen in Bliesransbach

Text: Michael Kessler (NABU). Fotos: Michael Kessler (NABU), Jan Kamjunke (Wählbar), Heiko Lehmann.