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Jetzt kommt auch noch der Japankäfer - Bevölkerung wird um Hilfe gebeten

Der Japankäfer könnte für unsere Pflanzenwelt ein ernsthaftes Problem werden.
Der Japankäfer könnte für unsere Pflanzenwelt ein ernsthaftes Problem werden.

Saarland. Der Japankäfer (Popillia japonica) ist eine nach Europa eingeschleppte Art, die seit 2014 südlich der natürlichen Barriere der Alpen in Italien auftritt. Die adulten Käfer können erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen. Sie sind sehr gefräßig, insbesondere an Apfelbäumen, Steinobstbäumen, Erdbeeren, Gartenbohnen, Mais, Weinreben, Rosen, aber auch vielen anderen Strauch- und Baumarten. Die Hauptflugzeit ist von Mitte Mai bis August. Die Engerlinge des Käfers ernähren sich überwiegend von Graswurzeln und zerstören bei massiven Auftreten Rasenflächen, Wiesen und Weiden.

 

Ende Juli 2021 wurde ein männliches, adultes Exemplar des Japankäfers in Basel, im Grenzbereich zu Baden-Württemberg, nachgewiesen. Eigenen Angaben zufolge vermutet der Eidgenössische Pflanzenschutzdienst, dass der Käfer als blinder Passagier des Warentransports von einem Befallsgebiet am Lago Maggiore verschleppt wurde.

 

Erwachsene Japankäfer sind etwa 1 cm groß. Sie gleichen hauptsächlich dem heimischen Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola), da das Halsschild wie beim Gartenlaubkäfer auffällig grün-metallisch glänzt. Der Maikäfer (Melolontha melolontha) als auch der Junikäfer (Amphimallon solstitiale) sind größer und haben kein grünes Halsschild. Deutlich erkennbar ist der Japankäfer auch an fünf weißen Haarbüscheln an jeder Hinterleibsseite und zwei weißen Haarbüscheln am letzten Abdominalsegment.

 

Er ist von der Europäischen Kommission als prioritärer Quarantäneschädling eingestuft, da seine wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Folgen für das Gebiet der EU am schwerwiegendsten sind. Somit besteht eine besondere Pflicht zur Kontrolle und Eindämmung dieser Art. Zu diesem Zeitpunkt gibt es noch keinen bestätigten Fund eines Japankäfers im Saarland.

 

 

Um, im Falle eines bestätigten Auftretens, notwendige Maßnahmen einleiten zu können, rufen die Landwirtschaftskammer für das Saarland und das Ministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz dazu auf, den Pflanzenschutzdienst für das Saarland zu unterstützen und verdächtige Käfer umgehend zu melden. Fügen Sie, um die Bestimmung des Verdachtsfalls zu erleichtern, geeignetes Bildmaterial bei. Melden Sie den Fundort des Verdachts möglichst genau, um eine Nachverfolgung zu ermöglichen. Fangen Sie nach Möglichkeit den Käfer ein und bewahren Sie ihn sicher auf.  Wir geben Ihnen weitere Informationen, wenn Sie sich melden.

Text: Matthias Weber (Umweltministerium). Foto: Pixabay.