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Weniger Einwohner, mehr Beerdigungen - Gemeinde bietet Einebnung von Gräbern an

Die Vielfalt der Grabformen ist auf dem Friedhof im Kleinblittersdorfer Ortsteil Rilchingen-Hanweiler deutlich zu sehen. Dabei fällt wie auf allen Friedhöfen der Gemeinde die rasch wachsende Zahl der Urnengräber auf.
Die Vielfalt der Grabformen ist auf dem Friedhof im Kleinblittersdorfer Ortsteil Rilchingen-Hanweiler deutlich zu sehen. Dabei fällt wie auf allen Friedhöfen der Gemeinde die rasch wachsende Zahl der Urnengräber auf.

Rilchingen-Hanweiler. Die Gemeinde Kleinblittersdorf ist wie fast alle Kommunen in einem tiefgreifenden Umbruch. Das zeigt sich auch an der Zahl der Sterbefälle und Beisetzungsformen.

Im Jahr 1996 starben in allen fünf Ortsteilen der Gemeinde 120 Menschen. Im Jahr 2020 starben 127 Menschen, und bis Juni dieses Jahren verzeichnete das Standesamt bereits 85 Todesfälle.

 

Im Hinblick auf die aktuelle Einwohnerzahl ist das ein hoher Wert. In den 1990er-Jahren lebten in der Gemeinde rund 13 000 Menschen, heute sind es noch 11 500. Der katholische Pfarrer in der Gemeinde, Matthias Scheer, hat im Jahresschnitt mindestens zwei Beerdigungen pro Woche. „Es sind mehr geworden, und die geburtenstarken Jahrgänge kommen ja noch. Auf der anderen Seite gab es in den beiden vergangenen Jahren wieder deutlich mehr Taufen“, sagt Scheer.

Urnenrasengräber in Rilchingen-Hanweiler.
Urnenrasengräber in Rilchingen-Hanweiler.

In der Gemeinde sind vier Seniorenheime. Dort leben auch Menschen von außerhalb, die irgendwann in der Gemeinde Kleinblittersdorf beerdigt werden.

Im Umbruch ist auch die Form der Beisetzungen. Im Jahr 1996 gab es in Kleinblittersdorf 106 Körper- und 19 Urnenbestattungen. Im vergangenen Jahr standen 122 Urnenbestattungen nur noch fünf Körperbestattungen gegenüber.

Viele wählten als letzten Ruheort ein Urnenfeld, das um einen Baum angeordnet ist. Andere Urnen sind in einem Rasen zur letzten Ruhe beigesetzt, wiederum andere unter einer schlichten Platte.

Diese Gräber sind wesentlich einfacher zu pflegen, und die Gesamtkosten der Beerdigung damit niedriger. Dennoch können im Zusammenhang mit einem Sterbefall über die Jahre Kosten von mehreren tausend Euro entstehen. Die Gemeindeverwaltung bietet zurzeit wieder an, dass ihr Bauhof Gräber einebnet. Ist die sogenannte Ruhezeit von 30 Jahren abgelaufen, dann kostet das Einebnen nichts.

Vor Ablauf der Ruhezeit sieht das anders aus. 165 Euro kostet das Einebnen eines Einzelgrabes, und bei einem Familiengrab schlagen 270 Euro zu Buche. Für die Einebnung eines Urnengrabes vor Ablauf der Ruhezeit verlangt die Gemeinde 132 Euro.

 

Die Anträge zur Einebnung von Gräbern können telefonisch beim Friedhofsamt, Fachbereich 03, Rathausstraße 16 – 18, 66271 Kleinblittersdorf gestellt werden.

Für weitere Fragen stehen Mitarbeiter des Friedhofsamtes der Gemeinde unter der Telefonnummer (0 68 05) 20 08 - 601 zur Verfügung.

Text und Fotos: Heiko Lehmann.