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Peter Bopp ist der Mister Boule an der Oberen Saar - Heute startet die Liga in Sitterswald

Peter Bopp war als Boule-Spieler schon im Achtelfinale der Weltmeisterschaft.
Peter Bopp war als Boule-Spieler schon im Achtelfinale der Weltmeisterschaft.

Sitterswald. Eine Lichtung wie gemalt, eine Bühne für Veranstaltungen und ein großes Clubheim mit allem, was man braucht. Dass der Platz vor dem Waldhaus in Sitterswald mal zu einer Boule-Hochburg wird, hätte vor wenigen Jahren noch niemand geglaubt. „Die Bedingungen sind hier perfekt, und wir sind von einem ganz tollen Verein aufgenommen worden. Wir planen zur Zeit, richtige Boule-Bahnen zu bauen“, erzählt Peter Bopp.

Im Boule-Sport oder im Pétanque, wie der Konzentrations-Sport mit den Metallkugeln auch heißt, ist Peter Bopp an der Oberen Saar so etwas wie eine lebende Legende. „Wir waren zu Beginn der 1980er-Jahre mit französischen Freunden im Urlaub und haben dort durch Zufall mal Boule gespielt. Das hat uns so viel Spaß gemacht, dass wir danach auch zu Hause gespielt haben“, erklärt der 59-Jährige.

 

Mitte der 80er-Jahre gründete er mit Freunden in seinem Heimatort Rilchingen-Hanweiler den Pétanque-Club Hanweiler. Zu einer riesengroßen Portion Talent kam bei Peter Bopp auch noch der Ehrgeiz dazu. Er wollte wissen, wie gut er in dem Sport werden kann.

Wegen des Eichenprozessionsspinners muss das erste Ligaspiel vom Waldhaus an den Sportplatz verlegt werden.
Wegen des Eichenprozessionsspinners muss das erste Ligaspiel vom Waldhaus an den Sportplatz verlegt werden.

Und es ging fast bis ganz nach oben. 1988 wurde er mit seinem Partner Deutscher Vizemeister im Doublette und 1990 mit zwei Freunden aus Darmstadt und Großgerau auch Deutscher Meister im Triplette. Das Trio qualifizierte sich auch für die Weltmeisterschaft 1991 in Monaco. „Das war ein Super-Turnier und eine ganz tolle Erfahrung. Wir haben in der Gruppenphase den ehemaligen Weltmeister Italien geschlagen und sind im Achtelfinale nur knapp an Belgien gescheitert“, berichtet Peter Bopp aus vergangenen Glanzzeiten.

Heute steht der Spaß und die Entspannung im Vordergrund. „Na ja, ganz so gelassen ist es dann auch wieder nicht. Es geht schon ernst zur Sache, und wir wollen unsere Spiele schon gewinnen“, sagt der Marketing-Manager weiter.

Vor drei Jahren gab es im Pétanque-Club in Hanweiler Streitigkeiten, und ein Teil des Vereins, zu dem auch Peter Bopp zählte, suchte eine neue Bleibe. Gefunden haben sie ein Boule-Paradies am Waldhaus in Sitterswald und mit der Kulturgemeinde Männergesangsverein Sitterswald einen Verein, der froh über neue Mitglieder war.

 

Mittlerweile spielen einige der Sänger dienstags und freitags auch Boule. Gemeinsame Feste sind geplant, konnten wegen Corona aber bislang noch nicht stattfinden.

Am kommenden Wochenende starten die Sitterswalder Boulespieler zum ersten Mal in den Ligabetrieb.
Am kommenden Wochenende starten die Sitterswalder Boulespieler zum ersten Mal in den Ligabetrieb.

Auch das Training am Waldhaus musste bis vor wenigen Wochen wegen Corona pausieren. „Aktuell macht uns auch noch der Eichenprozessionspinner zu schaffen, und wir können nicht so trainieren, wie wir wollen. Die Gemeindeverwaltung hat uns aber zugesagt, dass sie uns in den kommenden Tagen bei der Entfernung der Eichenprozessionspinner hilft“, sagt Peter Bopp.

Und das ist auch wichtig. Denn am Freitag, 25. Juni, 18.30 Uhr, startet am Waldhaus in Sitterswald das erste Boule-Ligaspiel der Boule KG Sitterswald. Gegner sind die Boule-Freunde Schwarzenholz. Das Spiel findet am Sportplatz in Sitterswald statt.

„Wir freuen uns alle auf den Tag und dass wir endlich wieder spielen können. Da wir ein neuer Verein sind und uns neu gemeldet haben, müssen wir in der untersten Klasse anfangen. Aber wir sind motiviert und gespannt, wie es wird“, so der mehrfache Deutsche Meister, der mit der Boule KG Sitterswald sogar dabei ist, das Boule-Virus in der ganzen Gemeinde Kleinblittersdorf zu verbreiten. „Wir haben im vergangenen Jahr ein Hobbyturnier veranstaltet, und dem TuS Bliesransbach hat das so gut gefallen, dass die jetzt auch Boule-Bahnen bauen wollen“, sagt Peter Bopp.

Text und Fotos: Heiko Lehmann.