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Ilka Hofmann aus Kleinblittersdorf gibt Bienen ein Zuhause - Heute ist Weltbienentag

Ilka Hofmann aus Kleinblittersdorf vor ihrem Blühpflanzenbeet im Vorgarten. Sie setzt sich seit drei Jahren leidenschaftlich für Bienen ein.
Ilka Hofmann aus Kleinblittersdorf vor ihrem Blühpflanzenbeet im Vorgarten. Sie setzt sich seit drei Jahren leidenschaftlich für Bienen ein.

Kleinblittersdorf. Natternkopf, Sonnenhut, Fetthenne, Frauenmantel – Begriffe die den meisten Menschen heute gar nichts mehr sagen. „Es sind unsere einheimischen Blühpflanzen, die perfekt für unsere Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten sind. Darunter sind teilweise auch Heilpflanzen, die auch uns Menschen sehr gut tun“, sagt Ilka Hofmann. Heute, 20. Mai, ist Weltbienentag. Für Ilka Hofmann ist es ein ganz besonderer Tag. Sie hat sich vor drei Jahren in die kleinen, fleißigen Helfer der Natur so richtig verliebt. Ausschlaggebend war das Buch „Die Geschichte der Bienen“ von der Norwegerin Maja Lunde. „Das Buch spielt quasi in drei Jahrhunderten - in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Heute werden in China beispielsweise schon Bäume per Hand bestäubt, da es nicht ausreichend Bienen gibt. In dem Buch sind die Bienen in der Zukunft ausgestorben. Der Roman hat mich so berührt, dass ich unbedingt etwas machen wollte“, erklärt die Kleinblittersdorferin, die mit ihre Mutter vor 35 Jahren aus dem Kreis Recklinghausen ins Saarland kam. „Ich kann auch rischdisch platt schwätzte“, sagt sie und lacht.

Aus etwa der Hälfte des Schottervorgartens wurde ein Beet für Bienen und Insekten.
Aus etwa der Hälfte des Schottervorgartens wurde ein Beet für Bienen und Insekten.

Sie fühlt sich mittlerweile als Saarländerin und hat das Saarland zu ihrer Heimat erklärt. Mit ihrem Lebensgefährten Bernhard Georges lebt die Mutter von drei erwachsenen Söhnen seit 2018 in Kleinblittersdorf. Und dort wurde die Bienenaktion auch gestartet. „Ich wollte für die Insekten und insbesondere für die Bienen etwas ändern. Wir hatten damals noch einen Schottervorgarten und hinter dem Haus einen ständig gemähten Rasen und bunte Blumen, die nicht heimisch waren und somit den heimischen Bienen nichts nutzen“, erzählt die 49-Jährige. Sie informierte sich im Ort und stieß auf den Verein für Dorfentwicklung, der mit Rebekka Nadig eine absolute Insektenexpertin hat. Ilka Hofmann trat dem Verein bei und dann ging die Arbeit um das Haus herum los. „Es war eigentlich gar keine aufwendige Arbeit und schon gar keine kostspielige. Das kann wirklich jeder machen“, sagt sie. Vor dem Haus wurde aus etwa der Hälfte des Schottergartens eine Blühfläche mit 20 bis 30 einheimischen Pflanzen. Hinter dem Haus richtet sie neben einem Hochbeet und einem Wildblumenbeet auch einen Schattengarten her.

Am heutigen Donnerstag, 20. Mai 2021, ist Weltbienentag.
Am heutigen Donnerstag, 20. Mai 2021, ist Weltbienentag.

Die Pflanzen bekam sie von Rebekka Nadig und sie hat auch Pflanzen gekauft. Neben ihrer Familie ist ihre ganz große Leidenschaft eigentlich die Sprachwissenschaft. Sie hat Amerikanistik und Germanistik studiert, spricht viele Sprachen und ist mittlerweile Lehrerin in einer Gemeinschaftsschule in Völklingen. Seit ein paar Jahren sind die Bienen ihre zweite große Leidenschaft. Wenn ich vor dem Haus bin oder das Fenster geöffnet habe und höre die Bienen im Vorgarten summen, macht mich das richtig glücklich. Ich habe das Gefühl, der Natur zu helfen und das ist toll“, sagt Ilka Hofmann. „Das Beet vor dem Haus ist vier mal ein Meter groß und hinter dem Haus wird es drei mal zwei Meter. Damit werde ich sicherlich nicht die Welt retten, aber es wäre toll, wenn noch andere Menschen mitmachen würden. Es ist wirklich nicht viel Arbeit und gibt einem sehr viel“, so die 49-Jährige. Sie hat schon mit Nachbarn gesprochen, die teilweise schon blühende und summende Vorgärten besitzen, aber auch Interesse dazu an einem Vortrag von Rebekka Nadig dazu haben. Am heutigen Weltbienentag wird sie sich besonders freuen, wenn ein paar Bienen in ihr Beet kommen – und an eine Zukunft ganz ohne Bienen wird sie dann ganz sicher nicht denken.

 

Info: Menschen, die sich ebenfalls für einen solchen Garten interessieren, können sich von der Insektenexpertin des Kleinblittersdorfer Vereins für Dorfentwicklung, Rebekka Nadig, Tel. 0176 478 267 22, kostenlos beraten lassen.

Text und Fotos: Heiko Lehmann.