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Darum dürfen auch im Sommer Bäume im Gemeindewald gefällt werden

Der Wald zwischen Sitterswald und Bliesransbach.
Der Wald zwischen Sitterswald und Bliesransbach.

Kleinblittersdorf. Auch im Sommer dürfen im Wald Bäume gefällt werden. Immer wieder kommt es zu Missverständnissen, wenn im Sommer im Wald Bäume gefällt werden. Laut dem saarländischen Naturschutzgesetz (§32 Absatz 3) dürfen vom 1. März bis 15. September in der freien Landschaft keine Bäume, Hecken und sonstige Gehölze gefällt, gerodet, ab- oder zurückgeschnitten werden. Laut § 32 Absatz 4 ist die Waldbewirtschaftung davon ausgenommen. Warum ist das so? In der freien Landschaft werden Gehölze meist jedes Jahr beschnitten und gepflegt. Hecken, Einzelbäume und Baumgruppen sind oft wichtige Inseln für unsere Tiere, besonders für die heimischen Vögel. Bei einem Rückschnitt oder einer Fällung im Sommer und vor allem während der Fortpflanzungszeit, hätten die Tiere meist keine Alternative.

Der Waldeingang auf dem Dragoner Weg in Auersmacher.
Der Waldeingang auf dem Dragoner Weg in Auersmacher.

Im Wald ist dies anders. Wenn im Wald Bäume gefällt werden, betrifft dies immer nur eine begrenzte Fläche. D.h. die Tiere können in die Nachbarflächen ausweichen. Nach der Holzernte gibt es auf dieser Fläche dann eine langjährige Ruhephase, während der kein Baum gefällt wird. Während der Hauptfortpflanzungszeit der Tiere werden auch im Gemeindewald so wenige Arbeiten wie möglich durchgeführt und möglichst keine Bäume gefällt. Der Gemeindewald wird naturgemäß bewirtschaftet, d.h. es gelten bei der Bewirtschaftung strenge Regeln zum Artenschutz. Es wird bei jedem Baum, der gefällt werden soll, geprüft ob dadurch bestimmte Arten geschädigt werden. Ist dies der Fall, bleibt der Baum stehen. Es sei denn er gefährdet Menschenleben, z.B. entlang einer Straße. 

Wenn Sie als Waldbesucher/in Fragen zu Baumfällungen im Wald haben, wenden Sie sich bitte an unsere Gemeindeförsterin Frau Herzog (Tel: 06805 – 2008-411, e-mail: m.herzog@kleinblittersdorf.de). Viele Fragen lassen sich vor Ort am besten klären. Hier noch einige Hintergrundinformationen: - Im Gemeindewald werden jedes Jahr 5,6 Kubikmeter Holz pro Hektar genutzt. - 9,7 Kubikmeter kommen durch das Wachstum der verbleibenden Bäume jedes Jahr pro Hektar hinzu. Es wird also weniger Holz genutzt, als nachwächst. - Die Nutzung von Holz ist aktiver Klimaschutz. Bäume brauchen zum Aufbau ihrer Zellen Kohlenstoff. Diesen nehmen sie aus der Atmosphäre in Form von CO2 auf. Wird das Holz verbaut, bleibt das CO2 sozusagen gespeichert. Außerdem kann Holz energieintensive Rohstoffe wie Stahl und Beton ersetzen. Hierdurch wird der größte positive Klimaeffekt erzielt. - Die Bewirtschaftung des Waldes dient der Waldpflege, der Waldverjüngung und vor allem dem Erhalt artenreicher, ökologisch und ökonomisch stabiler Wälder, die auch für Waldbesucher ein wertvoller Ort zur Freizeitgestaltung und zur Entspannung sind.

Text: Gemeinde Kleinblittersdorf. Fotos: Heiko Lehmann.