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Vorbildlicher Einsatz für Schwalben -NABU Kleinblittersdorf zeichnet Bübinger Hof aus

Gregor Meersschaut (Chef des Bübinger Hofes, links) erhielt von Axel Hagedorn (Vorsitzender NABU-Ortsgruppe Fechingen-Kleinblittersdorf) die Auszeichnung zum schwalbenfreundlichen Haus und ein Rauchschwalbennest für seine Ställe.
Gregor Meersschaut (Chef des Bübinger Hofes, links) erhielt von Axel Hagedorn (Vorsitzender NABU-Ortsgruppe Fechingen-Kleinblittersdorf) die Auszeichnung zum schwalbenfreundlichen Haus und ein Rauchschwalbennest für seine Ställe.

Kleinblittersdorf/Bübingen. „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“ - wenn es nach dieser Redewendung ginge, könnte es in den nächsten Jahren eng werden mit den Sommern. Und das trotz Klimaerwärmung. „Unsere Schwalbenarten sind sehr gefährdet. Die Klimaerwärmung macht den Tieren zu schaffen. Zudem gibt es immer weniger Insekten als Nahrungsquelle. Bei den Rauchschwalben macht sich zudem das Aussterben der Landwirte sehr deutlich bemerkbar. Die Versiegelung von Flächen führt auch dazu, dass die Rauchschwalben kein richtiges Baumaterial für ihre Nester finden“, erklärt Axel Hagedorn, der Vorsitzende der Naturschutzbund-Ortsgruppe Fechingen-Kleinblittersdorf. Der NABU hat das Problem in die Hand genommen und kümmert sich um die Bestände der Schwalben.

Die Rauchschwalbe baut ihre Nest am liebsten aus Lehm. Durch die Versiegelung vieler Flächen wird ihr Rohstoff allerdings immer knapper.
Die Rauchschwalbe baut ihre Nest am liebsten aus Lehm. Durch die Versiegelung vieler Flächen wird ihr Rohstoff allerdings immer knapper.

In den vergangenen Monaten hängten die NABU-Mitglieder an der Oberen Saar 30 künstliche Doppelnester für Mehlschwalben an verschiedene Häuser in den Ortsteilen auf. Zum Schutz der Rauchschwalben erhielt der Bübinger Hof am Dienstag ein künstliches Rauchschwalbennest und Hofchef Gregor Meersschaut zudem die NABU-Auszeichnung – Schwalbenfreundliches Haus. Laut NABU gibt es auf dem Bübinger Hof eine der größten Rauchschwalben-Populationen des Saarlandes. „Ich mag im Prinzip alle Tiere und insbesondere die Schwalben. Sie helfen uns auch sehr unsere Ställe von Ungeziefer freizuhalten. Wir haben mit den Jungvögeln zusammen etwa 300 Schwalben auf unserem Hof“, erklärt Hofchef Gregor Meersschaut.

Eine Rauchschwalbe.
Eine Rauchschwalbe.

Sein Vater Helmut Baumeister kann sich noch gut an die Zeiten in den 1980er und 1990er Jahren erinnern, als die Schwalben noch nicht gefährdet waren. „Als die Schwalben früher im Herbst in den Süden gezogen sind, trafen sich alle abends auf unserem Hof und sind gemeinsam los geflogen. Das war ein wunderbares Schauspiel. Die Rückkehr der Schwalben war damals immer am 1. April am Nachmittag. Danach konnte man die Uhr stellen. Wir haben an dem Tag immer ein kleines Fest gefeiert. Das hat sich mit den Jahren alles verschoben und das ist sehr schade“, berichtet Helmut Baumeister. Vater und Sohn sagen auch, dass im Frühjahr immer weniger Schwalben aus Afrika zurückkehren. „Sie werden in den südlichen Ländern in kilometerlangen Netzen gefangen. Das interessiert dort keinen. Wir hoffen, dass wir zumindest mit unseren kleinen Aktionen an der Oberen Saar etwas zum Erhalt dieser tollen Segelflieger beitragen können“, sagt Axel Hagedorn weiter.

Text und Fotos: Heiko Lehmann