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Starkes Engagement! Christian Weimerich kümmert sich um die Freizeitanlage in Bliesransbach

Christian Weimerich kümmert sich ehrenamtlich so gut er kann um die Freizeitanlage in Bliesransbach. Er hätte gerne etwas mehr Unterstützung von der Gemeinde.
Christian Weimerich kümmert sich ehrenamtlich so gut er kann um die Freizeitanlage in Bliesransbach. Er hätte gerne etwas mehr Unterstützung von der Gemeinde.

Bliesransbach. Entspannt und gekonnt fährt Christian Weimerich mit seinem Rasenmäher über das bereits hoch aufgeschossene Gras auf dem Bolzplatz in Bliesransbach. Er sorgt dafür, dass die Kinder wieder einen schönen Platz zum Spielen haben. Auch den Weg zu einem Mülleimer und beide Eingänge zum Platz hat der 56-Jährige frei gemäht. „Das hier ist offiziell eine Freizeitanlage, und das Gelände gehört der Gemeinde. Allerdings wird hier nur zweimal im Jahr gemäht, und ansonsten wächst alles zu. Wenn wir als Anwohner hier nicht selber Hand anlegen würden, würde alles verkommen“, sagt der Bliesransbacher. 

Der Ransbach war fast komplett zugewachsen.
Der Ransbach war fast komplett zugewachsen.

Er kümmert sich mit weiteren Anwohnern auch um den direkt neben dem Bolzplatz fließenden Ransbach. Zum 50. Geburtstag hat sich Christian Weimerich von seiner Familie eine Motorsense und eine Motorsäge gewünscht und auch bekommen. Die Werkzeuge sind in erster Linie für die Arbeiten auf dem Gemeindegelände gedacht und weniger für den eigenen Garten. Ende des vergangenen Jahres säuberten die Anwohner den Bachlauf und entfernten Gestrüpp an den Rändern. „Wir wollen es hier schön haben, deshalb machen wir das. Wir fühlen uns schon im Stich gelassen. Seit der Ortsrat im vergangenen Jahr deutlich verjüngt wurde, wird es besser“, sagt der gelernte Maler und Lackierer Weimerich.

Das haben die Anwohner aus dem zugewachsenen Bach gemacht.
Das haben die Anwohner aus dem zugewachsenen Bach gemacht.

Er wohnt mit seiner Familie schon immer in der Straße Im Bungert direkt neben der Freizeitanlage. 30 Jahre lang spielte er für den TuS Bliesransbach Tischtennis. Wegen eins Krebsleidens musste er aufhören. „Es war eng, ich wurde operiert und lag vier Tage im Koma. Ich war eigentlich schon tot, aber ich hatte anscheinend einen guten Schutzengel“, sagt Weimerich und guckt in Richtung Himmel. Allerdings: Vor zwei Jahren kam von dort nichts Gutes. Direkt oberhalb der Straße, in der Weimerich wohnt, liegt eine großes Regenauffangbecken. Als am 1. Juni 2018 das Jahrhundert-Unwetter über die Gemeinde Kleinblittersdorf hereinbrach, traf es die Anwohner mit voller Wucht.

Christian Weimerich mäht auch die Wege um die Freizeitanlage.
Christian Weimerich mäht auch die Wege um die Freizeitanlage.

Das kann man sich nur schwer vorstellen, wenn man den Bach so sieht. Aber hier stand überall das Wasser bis zu einer Höhe von vier Metern. Gullideckel flogen einfach so weg, als wenn sie aus Pappe wären. Hier sah alles aus wie ein riesiger Fluß mit einer wahnsinns Strömung“, berichtet der Bliesransbacher. Im vergangenen Dezember stand das Wasser erneut zwei Meter hoch im Bach und eine weitere Überschwemmung drohte. „Mittlerweile ist es so, dass hier keiner mehr ruhig schlafen kann, wenn es länger stark regnet. Übrigens waren wir auch bei den Aufräumarbeiten danach alleine. Wir haben im unteren Teil des Baches auch die Ränder wieder mit Steinen befestigt“, sagt der 56-Jährige und fordert mehr Unterstützung von der Gemeinde.

Das Regenauffangbecken von oben.
Das Regenauffangbecken von oben.

Direkt am Auslauf des Auffangbeckens fehlt im Bach auf beiden Seiten die Hangbefestigung. Die Ränder werden unterspült. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis hier der Hang wegrutscht“, sagt Weimerich. Für die Anwohner sind diese Arbeiten allerdings ein Nummer zu groß. „Wir wollen nicht viel. Wir würden uns über Unterstützung freuen, und es wäre toll. wenn sich die Gemeinde regelmäßig in allen Ortsteilen um solche Anlagen kümmern würde. Das sollte nicht zu viel verlangt sein“, sagt der 56-Jährige, bevor er sich um die beiden Tornetze auf dem Bolzplatz kümmert, die er ebenfalls regelmäßig repariert.

Text: Heiko Lehmann. Fotos: Heiko Lehmann, Christian Weimerich.