Kleinblittersdorf. „Das ist aber schön, dass du da bist. Ich habe dich vermisst“, sagt die 92-Jährige Agnes Sitzmann durch eine Plexiglasscheibe am Eingang des Senioren- und Pflegeheimes Haus Saarblick in Kleinblittersdorf. Auf der anderen Seite der Scheibe steht ihre Tochter Karin Steinfeld aus Quierschied. Auch sie freut sich auch darüber, endlich ihre Mutter wieder zu sehen. „Normalerweise bin ich jeden zweiten Tag zu Besuch hier. Durch die Coronakrise durfte ich in den vergangenen acht Wochen nicht kommen“, sagt die 58-Jährige. Dass trotz Coronakrise nun doch Besuch beim Haus Saarblick möglich ist, liegt an Diana Krost, der Heimleiterin in Kleinblittersdorf.
„Wir haben gespürt, wie sehr unsere Bewohner ihre Angehörigen vermissen und umgekehrt. Ich habe so lange überlegt, bis mir etwas eingefallen ist“, sagt Diana Krost und lacht. Der Einfall war eine Holzkonstruktion mit großer Plexiglasscheibe in der Mitte. Der Hausmeister hat die Konstruktion gebaut und die passt jetzt genau in den Eingang. „Ich kann meine Mutter zwar immer noch nicht in den Arm nehmen, aber so können wir uns wenigsten sehen und reden. Das ist eine ganz tolle Idee“, sagt Karin Steinfeld, die jetzt wieder alle zwei Tage nach Kleinblittersdorf zu Besuch kommen kann. Und obwohl immer noch kein Kontakt zwischen Bewohnern und Angehörigen besteht, wird das Angebot in Kleinblittersdorf richtig gut angenommen. „Wir mussten extra eine Terminliste erstellen, da die Nachfrage so groß war. Wir haben jetzt am Vormittag und am Nachmittag jeweils vier Termine zu 15 Minuten. Alle Termine für die kommende Woche sind schon vergeben“, sagt Heimleiterin Diana Krost, die mit ihrer tollen Idee vielen Menschen im Haus Saarblick eine große Freude bereitet.
Text: Heiko Lehmann. Fotos: Heiko Lehmann.