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Mama und Tochter aus Rilchingen-Hanweiler haben schon mehr als 2000 Masken genäht

Angelika Ranker (links) und Steffi Skibbe haben schon mehr als 2000 Masken genäht.
Angelika Ranker (links) und Steffi Skibbe haben schon mehr als 2000 Masken genäht.

Rilchingen-Hanweiler. Am vergangenen Mittwoch stand das Telefon bei Familie Ranker in Rilchingen-Hanweiler nicht mehr stell. Die saarländische Landesregierung hatte die Maskenpflicht ab kommendem Montag angekündigt und bereits Minuten später trudelten die Anfragen Schlag auf Schlag bei Angelika Ranker ein. Die 69-Jährige näht zusammen mit ihrer Tochter Steffi Skibbe seit vier Wochen Atemmasken für alle, die welche brauchen. Dabei nähen die beiden nicht nur am Abend ein oder zwei Stunden – sie ziehen das ganze Programm durch.

Angelika Ranker im Einsatz an der Maschine.
Angelika Ranker im Einsatz an der Maschine.

Ich fange morgens an und höre irgendwann abends auf. Es sind auf jeden Fall mehr als acht Stunden. Aber darüber denke ich nicht nach. Die Arbeit macht Spaß und ich kann anderen Menschen helfen. Das motiviert mich“, sagt Angelika Ranker. Steffi Skibbe arbeitet sogar abends vor dem Fernseher weiter. „Ich stecke die Masken mit Nadeln zusammen, damit man sie am nächsten Tag nur noch nähen muss. Da kommen schon mehr als 50 Masken an einem Abend zusammen. Manchmal merkt man gar nicht, wie viele man macht“, sagt die 39-Jährige. Die beiden Hanweiler Mädels haben schon mehr als 2000 Masken genäht. Sie versorgen die Alten-, Pflege-, und Sozialstationen in der Gemeinde Kleinblittersdorf, Feuerwehren, Ärzte und Privatpersonen mit mit Masken. Täglich kommen um die 100 Anfragen nach Masken rein.

Steffi Skibbe steckt die Masken zusammen.
Steffi Skibbe steckt die Masken zusammen.

Viele Anfragen landen auch bei Monika Ruffing, der ersten Vorsitzenden der katholischen Frauengemeinschaft in Rilchingen-Hanweiler. „Vor vier Wochen erhielt unser Pastor eine große Anfrage nach Masken und hat sich an uns gewandt. Da ich wusste, dass Angelika gut nähen kann, habe ich sie gefragt. So fing das Ganze an“, erklärt Monika Ruffing, die beim Zusammenlegen, Verpacken und Verschicken der Masken hilft. Masken, die in der näheren Umgebung benötigt werden, fahren die Frauen selber aus oder die Masken werden abgeholt. Was über die Gemeinde Kleinblittersdorf hinaus geht, wird meistens verschickt. Angelika Ranker und Steffi Skibbe verlangen für ihre Masken keinen Cent.

Die beiden haben viel Spaß bei ihrer Hilfe für andere Menschen.
Die beiden haben viel Spaß bei ihrer Hilfe für andere Menschen.

Das Material erhalten sie durch Spenden und die katholischen Frauengemeinschaft hilft auch, wenn irgendwo etwas fehlt. „Ich habe schon einen Aufruf gestartet, als der Stoff knapp wurde. Dann hatten wir im Handumdrehen Säcke voller Stoff vor der Tür stehen. Manchmal liegt auch eine Rolle mit Gummiband im Briefkasten. Wir wissen nicht, von wem das alles ist, aber wir können es gut gebrauchen“, sagt Steffi Skibbe. Wie lange diese tolle Nähaktion in Hanweiler noch geht, wissen die Frauen nicht. Sie genießen aber die gemeinsame Zeit. „Normalerweise sehen wir uns etwa zweimal pro Woche und telefonieren ansonsten. Jetzt sehen wir uns jeden Tag ganz lange. Das ist toll“, sagt Steffi und nimmt Mama Angelika in den Arm. Gefeiert wird im übrigen auch. „Bei der 1000. und bei der 2000. Maske haben wir eine Flasche Sekt aufgemacht“, sagt Angelika, bevor sie sich wieder konzentriert der Nähmaschine widmet. Der Kindergarten hat nach Masken gefragt, und für die Jüngsten hat die 69-Jährige einen besonders hübschen und bunten Stoff herausgesucht.

Text und Fotos: Heiko Lehmann.