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Sophia Nickles - die Frontfrau der Kappeskepp legt wieder los!

Sophia Nickles ist die Frontfrau der Sitterswalder Kappeskepp.
Sophia Nickles ist die Frontfrau der Sitterswalder Kappeskepp.

Sitterswald. Eine tobende Narrhalla und Zugaberufe nach tollen Showtänzen. Narren die sich bei Büttenreden krümmen vor lachen – es gehört zum Standard bei guten Kappensitzungen. So auch in Sitterswald bei den Kappeskepp. Doch beim Karnevalsverein an der Oberen Saar gibt es noch einen weiteren Höhepunkt, und das den ganzen Abend lang. Sophia Nickles ist eine von drei Moderatorinnen der beiden Kappensitzungen in Sitterswald. Ein Sitterswalder Diskjockey hat mal gesagt: „Gib Sophia ein Mikrofon in die Hand und die Halle bebt“. Jedes Jahr kommen einige Gäste nur aus dem einen Grund in die Mehrzweckhalle, um Sophia zu erleben.

Sophia Nickles gemeinsam mit Florian Hitzelberger in der Bütt.
Sophia Nickles gemeinsam mit Florian Hitzelberger in der Bütt.

Sie ist lustig, bei allem was sie sagt. Sie holt kein Blatt vor den Mund und haut einen Spruch nach dem anderen raus - einfach so, ohne groß darüber nachzudenken. „Das ist alles nicht geplant. Wir bereiten uns in der Woche davor akribisch vor und schreiben sogar Moderationskarten. Aber auf der Bühne passiert dann doch meisten alles anders“, sagt Sophia. „Ich raste gleich aus“, rief die 28-Jährige im Vorjahr mehrmals am Abend ins Publikum und die Menge tobte jedes Mal. „Das sind Dinge, die ich auch im normalen Leben sage. Oft kriege ich das auf der Bühne gar nicht so mit. Erst später wundere ich mich dann, warum die Leute ständig zu mir sagen – Ich raste gleich aus“. Sie hat das Gen zum lustig sein. Selbst ein Telefonat mit ihr fühlt sich fast wie eine Büttenrede an und man ist eigentlich nur am Lachen. Sophia studiert im zweiten Semester Medizin in Homburg. Bei der Frage warum, kommt direkt:

Im Jahr 2016 stand Sophia Nickles zum ersten Mal auf der Kappeskepp-Bühne - gemeinsam mit Selina Schramm.
Im Jahr 2016 stand Sophia Nickles zum ersten Mal auf der Kappeskepp-Bühne - gemeinsam mit Selina Schramm.

Ich schneide gerne Menschen auf.“ Dann folgt ein Lacher. „Ich habe OP-Schwester gelernt und gemerkt, dass Medizin mein Traum ist. Da ich das Abitur nur mit 2,5 bestanden habe, musste sich acht Jahre warten, bis ich einen Studienplatz bekommen habe“, erklärt die junge Frau aus Auersmacher. „Mir fliegt das alles nicht zu. Ich muss sehr viel lernen und sitze eigentlich den ganzen Tag nur am Schreibtisch. Aber es ist mein Traum und dafür gebe ich alles.“ Faasenacht macht die 28-Jährige erst seit dem Jahr 2016. Ihr Freundeskreis ist überwiegend in Sitterswald. Louisa Thiel, ebenfalls aus Auersmacher, hat Sophia vor fünf Jahren so lange verrückt gemacht, bis sie endlich auf der Bühne stand. „Ohne Louisa würde ich das bis heute nicht machen. Im Prinzip mache ich ja auch nichts. Ich bin einfach nur wie ich bin“, sagt das Moderationstalent, Nur mit Überredungskünsten schafften es die Kappeskepp, dass Sophia auch an diesem Freitag und Samstag bei den Kappensitzungen der Kappeskepp auf der Bühne steht.

Florian Hitzelberger und Sophia Nickles im Jahr 2017.
Florian Hitzelberger und Sophia Nickles im Jahr 2017.

Die Uni fordert einfach zu viel Zeit. „Ich wollte eigentlich eine Pause machen. Aber die haben ja nicht locker gelassen. Aber ich bekomme sehr viel Unterstützung. Ich muss nur moderieren und mich um sonst nichts kümmern“, sagt die 27-Jährige die trotz der Lockerheit extrem nervös ist und hinter der Bühne alle und jeden verrückt macht. Am 19. Februar schreibt Sophia ihre letzte Klausur für dieses Semester – also einen Tag vor Weiberfasching. „Was dann an den tollen Tagen passiert, kann ich wahrscheinlich mit Worten nicht beschreiben“, sagt Sophia und lacht. Warum sie Fasching so liebt, ist auch schnell erklärt. „Alkohol, in erster Linie Alkohol“ sagt sie und lacht sich wieder schepp. „Es ist einfach die tollste Jahreszeit. Man ist mit Freunden zusammen, lernt neue Freunde kennen und hat viel Spaß. Das kommt ansonsten im Leben viel zu kurz“, sagt die Frohnatur von der Oberen Saar.

Text: Heiko Lehmann. Fotos: Heiko Lehmann, Jessica Hohlreiter.