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Es gibt Ärger wegen eines Baugebietes in Kleinblittersdorf

Der Gemeinderat hat am 23. März 1999 beschlossen, für das Baugebiet "Vor dem Allment" einen Bebauungsplan aufzustellen.
Der Gemeinderat hat am 23. März 1999 beschlossen, für das Baugebiet "Vor dem Allment" einen Bebauungsplan aufzustellen.

Kleinblittersdorf. In Kleinblittersdorf gibt es Ärger wegen eines Baugebietes. Die Grünen verfolgen den Plan, möglichst viele Baugrundstücke zum Verkauf anzubieten, um wieder mehr Menschen nach Kleinblittersdorf zu bekommen. „Wir werden immer weniger Einwohner und die Gesellschaft wird generell älter. Wir wollen jungen Familien ermöglichen nach Kleinblittersdorf zu ziehen“, sagt Nadja Doberstein (Grüne), die neue Ortsvorsteherin. Das erste Gebiet, dass die Grünen ausgewählt haben, liegt unterhalb der Grundschule und der Kindertagesstätte und wurde vom Gemeinderat bereits Ende der 1990er Jahre als Baugebiet mit Bebauungsplan ausgewiesen. Passiert ist dort aber bislang noch nichts.

Der Ortsrat von Kleinblittersdorf bei der Diskussion mit anwesenden Bürgern.
Der Ortsrat von Kleinblittersdorf bei der Diskussion mit anwesenden Bürgern.

Anwohner haben vielmehr die Grundstücke gepachtet, um ihre Gärten zu erweitern oder neue Gärten anzulegen. „Wir haben hier eine Keimzelle für die Erhöhung der Artenvielfalt geschaffen. Blindschleichen, Ringelnattern und Goldbauchunken leben in dem Gebiet, das gibt es in dieser Form nur einmal in Kleinblittersdorf“, sagte ein Anwohner in der öffentlichen Ortsratssitzung, in der die Grünen ihren Plan vorstellten. „Es gibt eine sehr hohe Nachfrage an Baugrundstücken und wir müssen etwas tun“, so Peter Krauser von den Grünen. Ein Anwohner bezweifelte die hohe Nachfrage und sieht das Argument aus der Luft gegriffen. Die Gemeindeverwaltung bestätigte jedoch, dass es wöchentlich neue Bauinteressenten gibt. Wie die Ortsvorsteherin mitteilte, können in diesem Gebiet 14 Bauplätze geschaffen werden.

Kleine Baugrundstücke zugegebener Maßen, aber das wäre wohl auch im Interesse von vielen Familien. „Es sind Grundstücke unter 800 Quadratmeter. Viele Familien suchen genau danach“, so die Ortsvorsteherin. Alle Grundstücke in diesem Gebiet gehören der Gemeinde. Es gibt zwar noch weitere Baugebiete in Kleinblittersdorf, doch dort möchten Grundstückseigentümer noch nicht verkaufen und die Verhandlungen gestalten sich sehr schwierig. „Bei dem Gebiet unterhalb der Grundschule würde die Gemeinde Geld verdienen und wir würden neue Familien nach Kleinblittersdorf bekommen“, so Nadja Doberstein. Während die CDU mit zwei Stimmen gegen das Projekt stimmte, sprach sich die SPD dafür aus. „Grundsätzlich finden wir es gut, wenn jungen Familien sich bei uns niederlassen können.

Wir müssen uns die Sache ansehen und mit den Anwohnern sprechen“, sagte Karl-Peter Fuhr von der SPD. Die Anwohner haben aber schon durchsickern lassen, dass sie sich kampflos nicht ergeben werden. Bereits vor 20 Jahren gab es heftige Diskussionen wegen des Gebietes und die Bürger sammelten Unterschriften gegen neue Bauplätze. „Das waren Beschlüsse, die vor meiner Zeit gefasst wurden. Es ist ein schwieriges Thema, da die Zugangsstraße zu diesem Gebiet zwischen zwei Häusern verlaufen würde und zudem sehr schmal wäre“, sagt Bürgermeister Stephan Strichertz. Am kommenden Montag, 16. Dezember, wollen Mitglieder des Orts- und Gemeinderates zusammen mit Anwohnern das Gebiet begehen und erste Gespräche führen, wie es weiter gehen soll.

Text und Fotos: Heiko Lehmann