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Zweite Mundart-Theatertage in Bliesransbach waren ein voller Erfolg

Bliesransbach. „Awei gehn eisch dem Dier mol frisch Hackfleisch kääfen. Dau wirdsch den jo verhingern lass, wenn eisch nit wär“, ruft Julia Bräuer auf der Bühne, schüttelt den Kopf und verschwindet hinter dem Vorhang. Die etwa 250 Gäste im Bliesransbacher Dom krümmten sich vor lachen. Zum einen wegen dem ulkigen Sketch den der Verein für Kultur und Karneval Siersburg auf die Bühne brachte und zum anderen wegen des Dialektes der Siersburger. 

Der Verein für Kultur und Karneval Siersburg spielte das Stück „Uus Katz ist fort“. Von links: Carsten Schreier, Julia Bräuer und Anja Rullang.
Der Verein für Kultur und Karneval Siersburg spielte das Stück „Uus Katz ist fort“. Von links: Carsten Schreier, Julia Bräuer und Anja Rullang.

Am vergangenen Wochenende fanden in Bliesransbach an der Oberen Saar die zweiten saarländischen Mundarttage statt. „Ich finde es ganz toll, dass es so etwas gibt. In Mundart lässt sich meiner Meinung nach viel bessere Theater spielen“, erklärte Carsten Schreier, ein Darsteller des Vereins aus Siersburg. Vereine aus dem ganzen Saarland traten samstags und sonntags im Bliesransbacher Dom auf. Die Siersburger spielten das Stück „Uus Katz ist fort“.

Der Theaterverein Saargold Humes spielte „Die Theaterprobe“ in Bliesransbach. Es wirkten mit: Felix Wiese, Leon Hoffmann, Alena Schmidt, Theresa Schikofsky, Elaine Hellbrück und Paul Biesel.
Der Theaterverein Saargold Humes spielte „Die Theaterprobe“ in Bliesransbach. Es wirkten mit: Felix Wiese, Leon Hoffmann, Alena Schmidt, Theresa Schikofsky, Elaine Hellbrück und Paul Biesel.

Der Theaterverein Saargold Humes spielte „Die Theaterprobe“ - also quasi ein Theater im Theater. „Hä?“ sagte Paul Biesel und da fing das Publikum bereits an zulachen. „Sitzt jetzt doch e annerer an da Töpferscheib?“, fragt Biesel nach. „Nä, du bisch doch der“, sagt Leon Hoffmann und plötzlich müssen alle im Dom lachen. Die sechs Humeser Jungs und Mädels standen an die beiden Theatertagen sinnbildlich für den starken Theaternachwuchs im Saarland auf der Bühne und überzeugten das Publikum. „Am spannendsten finde die Stücke und die Dialekte der anderen Vereine. So etwas sollte es jedes Jahr geben“, sagt Felix Wiese, der Regisseur aus Humes.

Der Kultur- und Trachtenverein Bliesransbach spielte das Stück „Kneppdreher Johan Mickefett“
Der Kultur- und Trachtenverein Bliesransbach spielte das Stück „Kneppdreher Johan Mickefett“

Der ausrichtende Kultur- und Trachtenverein Bliersransbach spielte das Stück „Kneppdreher Johann Mickefett“. Johann Mickefett sitzt vor Gericht und die Zeugen wie der Herr Labbedudleh müssen aussagen. „Herr Labbedudleh. Jetzt fooze se doch kenn so Schissdreck. Sie siehn doch aus wie drei Mol siwwe alt und sie krien doch ebbes gebackt“, rief die Staatsanwältin und der Herr Labbedudleh entgegnete. „Vielen Dank für das Kompliment Frau Staatsanwältin. Ich würds zu gär retour gän, awa ich stehn jo unner Eid.“ Das Pulikum im Dom war begeistert von allen Auftritten der Verein

Auch vom Heimat und Kulturverein Heckendahlheim, der sonntags den Abschluss der Mundarttage bildete. Die Bliesransbacher haben die Mundarttage im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Mundartring Saar ins Leben gerufen und in diesem Jahr zum zweiten Mal ausgerichtet. Im kommenden Jahr soll es die dritten saarländischen Mundarttage geben. Ob sie erneut in Bliesransbach stattfinden, oder ob sie ein anderer Saarländischer Verein ausrichtet, ist noch offen.