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Ergebnisse der Staubmessungen sind da - alles unterm Landesdurchschnitt!

Das Alu-Werk in Großblittersdorf
Das Alu-Werk in Großblittersdorf

Kleinblittersdorf. Über ein Jahr ist in Kleinblittersdorf der Staubniederschlag gemessen worden. Jetzt liegen die endgültigen Ergebnisse vor. „Diese Messergebnisse haben die von uns im Oktober 2018 veröffentlichten Zwischenergebnisse bestätigt. Die Staubbelastungen in Kleinblittersdorf sind unkritisch und liegen unterhalb des Landesdurchschnitts“, informierte Umweltminister Reinhold Jost. Anlass für die Messungen war die Sorge Kleinblittersdorfer Bürger, gesundheitsgefährdenden Emissionen des Alu-Werks in Großblittersdorf ausgesetzt zu sein. Gemessen wurde von April 2018 bis Juni 2019 an zwei Messpunkten, an einem Messpunkt im Ortsteil Kleinblittersdorf und an einem Messpunkt im Ortsteil Auersmacher. Gemessen wurde der Staubniederschlag nach dem so genannten Bergerhoff-Verfahren, einschließlich der Staubinhaltsstoffe Aluminium, Arsen, Cadmium, Kobalt, Chrom, Kupfer, Nickel, Blei, Antimon, Thallium und Zink. Nach einem Messintervall von sechs Monaten wurden die ersten Zwischenergebnisse bekannt gegeben und in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung am 25.10.2019 durch Mitarbeiter des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz und des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz vorgestellt. Diese Messergebnisse wiesen demnach auf eine für das Saarland eher unterdurchschnittliche Staubbelastung in Kleinblittersdorf hin.

Das Alu-Werk in Großblittersdorf.
Das Alu-Werk in Großblittersdorf.

Bei Aluminium lag die gemessene Belastung bei ca. 20 % des Mittelwertes der übrigen Staubniederschlagsmessstellen des saarländischen Immissionsmessnetzes IMMESA. Die Grenzwerte nach der „Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft“, kurz TA Luft, wurden deutlich unterschritten. Eine Ausnahme war die gemessene Cadmium-Belastung am Messpunkt Auersmacher. Der Anteil von Cadmium im Staubniederschlag betrug dort 3,21 µg/(m2*d). Der Jahresgrenzwert liegt bei 2 µg/(m2*d). Der gemessene Cadmium-Wert in Kleinblittersdorf war dagegen mit 0,79 µg/(m2*d) unauffällig. Dies deutet auf einen singulären Eintrag durch eine niedrige Emissionsquelle in der Nähe der Messstelle Auersmacher hin. Denkbar wäre z.B. die Verbrennung von lackiertem Holz. Ältere Lacke haben einen relativ hohen Cadmium-Gehalt. Cadmium ist kein typischer Luftschadstoff, der von Aluminiumgießereien emittiert wird. Ein Zusammenhang mit dem Betrieb der Fonderie Lorraine in Grosbliederstroff konnte daher bereits im vergangenen Jahr ausgeschlossen werden. Die Überschreitung des Cadmium-Grenzwertes am Messpunkt in Auersmacher hat sich im Endergebnis nicht bestätigt. Es kann deshalb, wie bereits zuvor vermutet, von einem singulären Immissionsereignis während des Probenahmezyklus von April bis Juni 2018 in unmittelbarer Nähe der Messstation ausgegangen werden.

 

Der Cadmium-Jahresmittelwert von Juli 2018 bis Juni 2019 lag in Auersmacher mit 1,6 µg/(m2*d) unterhalb des Grenzwertes nach TA Luft. 

Text: Sabine Schorr (Pressesprecherin des Umweltministeriums). Fotos: Erich Jöckel, Heiko Lehmann.