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Der Förderverein hat das Freibad wieder auf Vordermann gebracht

Ulrike Niederländer ist seit der Eröffnung des Kleinblittersdorfer Freibades vor 49 Jahren Stammgast. Sie ist die Vorsitzende des Fördervereins, der maßgeblichen Anteil daran hat, dass es das Bad noch gibt.
Ulrike Niederländer ist seit der Eröffnung des Kleinblittersdorfer Freibades vor 49 Jahren Stammgast. Sie ist die Vorsitzende des Fördervereins, der maßgeblichen Anteil daran hat, dass es das Bad noch gibt.

Kleinblittersdorf. Es war ein toller Sommertag im Jahr 2015 im Kleinblittersdorfer Freibad. Ulrike Niederländer war eine von vielen Badegästen, die im kühlen Nass entspannt ihre Bahnen zog. „Ich habe während dem Schwimmen plötzlich das Gerücht gehört, dass das Freibad geschlossen werden soll. Dieses Gerücht verbreitete sich an jenem Nachmittags wie ein Lauffeuer im Bad“, erinnert sich Ulrike Niederländer. Bereits im Jahr 2011 gab es das Gerücht, dass das Kleinblittersdorfer Hallenbad schließen soll. Ein Jahr später hatte der Gemeinderat tatsächlich das Ende des Hallenbades beschlossen.

Wir waren im Jahr 2015 sofort alarmiert und wurden aktiv. Wir haben mehr als 1000 Unterschriften für den Erhalt des Freibades gesammelt und die Mappe mit drei Leuten persönlich beim Bürgermeister vorbei gebracht“, blickt Ulrike Niederländer zurück.

Das Freibad musste im Sommer 2015 mehrmals geschlossen werden, da Teile des Beckenrandkopfes wegbrachen und erneuert werden musste. Bürgermeister Stephan Strichertz und die lokale Politik reagierten auf das Engagement der Bürger. Es wurden Gelder in den Gemeindehaushalt eingestellt und alle notwendigen Reparaturen durchgeführt. Die Bürger wollten nicht tatenlos zusehen. Schnell wuchs die Gruppe der Hilfsbereiten auf 50 Menschen an und der Förderverein Kleinblittersdorfer Freibad wurde gegründet – an der Spitze die Vorsitzende Ulrike Niederländer. Der Verein half bei den Renovierungsarbeiten im Bad und pflanzte Blumen und Sträucher. „Einer alleine kann das alles gar nicht stemmen. Wir sind eine große Gruppe von Menschen, die sehr gerne und sehr viel hilft. Ich organisiere gerne und kann gut mit Menschen umgehen. Darum habe ich mich entschieden, den Vorsitz zu übernehmen“, erzählt Ulrike Niederländer, die täglich für den Verein im Einsatz ist.

Mitglieder des Fördervereins für das Freibad.
Mitglieder des Fördervereins für das Freibad.

Ich arbeite nicht mehr und kann mich um alles kümmern. Mit einem Beruf würde das gar nicht funktionieren“, sagt die 68-Jährige. Der Verein sammelte spenden und stampfte einige Feste aus dem Boden um Geld in die Vereinskasse zu spülen. Die Ostereiersuche, der Tag des Schwimmens, das Sommerfest und das Hundeschwimmen am Saisonende haben sich in nur wenigen Jahren etabliert. „Schauen sie sich um, alle sind mit Freude am Arbeiten. Wir haben an den zwei Tagen 50 Helfer im Einsatz“, sagte Ulrike Niederländer am vergangenen Wochenende während des zweitägigen Sommerfestes im Freibad. Mit dem eingenommenen Geld und den Spenden verschönert der Verein das Bad. Die jahrelang kaputte Uhr funktioniert wieder, das Babybecken hat mittlerweile einen Sonnenschirm, das Nichtschwimmerbecken eine Rutsche und zwei neue Umkleidekabinen sowie ein Tischfußball wurden auch angeschafft. „Ich kenne kein Bad, das so schön in der Landschaft liegt, wie unseres. Wir machen alles dafür, dass wir noch sehr lange Spaß an unserem Freibad haben“, so die Ur-Kleinblittersdorferin, die seit der Bad-Eröffnung vor 49 Jahren Stammgast ist. Im kommenden Jahr feiert das Freibad seinen 50. Geburtstag. Der Verein möchte das groß feiern. „Es wäre so toll, wenn ganz viele Vereine aus Kleinblittersdorf mitmachen. Beim Sommerfest in diesem Jahr sind schon viele Vereine dabei. Wir revanchieren uns dafür und helfen, wenn diese Vereine eine Feier haben. Wir können so vielleicht wieder eine schöne Dorfgemeinschaft aufbauen“, sagt die Nichte der ehemaligen Bürgermeisters von Kleinblittersdorf, Robert Jeanrond.

Text und Fotos: Heiko Lehmann