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43 892 Euro für den Viktoriaturm bei den Barmherzigen Brüdern

Rilchingen-Hanweiler. Der Viktoriaturm im Park der Barmherzigen Brüder in Rilchingen-Hanweiler soll ab September renoviert werden. „Wir werden zunächst das Erdgeschoss für etwa 70 000 Euro komplett sanieren. Es wird ein 30 Quadratmeter großer Raum entstehen, der vor allem für Kulturveranstaltungen genutzt werden soll. Die Gemeinde hat schon zugesagt, dass sie drei Veranstaltungen pro Jahr im Turm durchführen möchte“, sagt Alfred Klopries, der Heimleiter der Barmherzigen Brüder.

Um das ganze Projekt finanziell zu unterstützen brachte der saarländische Umweltminister Reinhold Jost in der vergangenen Woche einen Scheck über knapp 44 000 Euro bei den Brüdern vorbei. Das Geld stammt aus Fördermitteln. Aktuell ist nur die Sanierung des Erdgeschosses geplant. „Bei einem solchen Projekt sollte man am Ball bleiben. Für weitere Maßnahmen an diesem Turm kann ich meine Unterstützung jetzt schon zusagen“, so der Umweltminister.

Das Mittel- und das Obergeschoss sollen aber zunächst unzugänglich bleiben. Ein Blick bis in die Turmspitze sei aus dem Erdgeschoss aber möglich.

Architekt Klaus Köhler und der Kulturreferent des Regionalverbandes Peter Lupp koordinieren die denkmalgerechte Sanierung des Turmes, der um das Jahr 1828 erbaut wurde und als Wasserreservoir diente. Gemeinsam mit dem Augusta-Quellturm, der bereits im Jahr 2014 durch finanzielle Unterstützung des Unternehmers Peter Theiss renoviert wurde, erinnert der Viktoriaturm heute noch an die Salzgewinnung Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Rilchingen-Hanweiler. „Der gesamte Park ist historisch von sehr hoher Bedeutung. Er wurde von Friedrich Ludwig Sckell auf Wunsch der Gräfin Marianne von der Leyen entworfen. Sckell entwarf auch den englischen Garten in München“, erklärte Peter Lupp. Matthias Strauss, der stellvertretende Ortsvorsteher von Rilchingen-Hanweiler berichtete sogar, dass der ehemalige römische Statthalter Pontius Pilatus auf seinen Reisen durch Europa an den Salzquellen in Rilchingen-Hanweiler rastete.

Apropos Ortsvorsteher: der ehemalige Ortsvorsteher von Rilchingen-Hanweiler, Reiner Braun, fing bereits vor 20 Jahren zu seinem 50. Geburtstag damit an, statt Geschenke Spenden zu sammeln, um damit den Viktoriaturm sanieren zu können. Die gesamte Spendensumme von Reiner Braun beträgt mittlerweile 16 000 Euro. 5000 Euro steuert der Regionalverband zu und den Rest der noch nicht genau zu definierenden Sanierungssumme (geplant sind 70 000 Euro) legen die Barmherzigen Brüder drauf. „Aktuell läuft der Bauantrag. Wir gehen davon aus, dass wir im September beginnen können und wollen noch in diesem Jahr fertig werden“, so Alfred Klopries.

Text und Fotos: Heiko Lehmann