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Wie das Osterfeuer zwei Österreicher glücklich machte

Als es dunkel wurde versammelten sich die Menschen um das Osterfeuer.
Als es dunkel wurde versammelten sich die Menschen um das Osterfeuer.

Auersmacher. Eine der schönsten Ostergeschichten kommt in diesem Jahr aus Auersmacher. Dort gab es an Ostersamstag das zweite Osterfeuer. Ein Brauch, der zwar erst ein Jahr alt ist, aber Magnetwirkung hat. Im vergangenen Jahr kamen bei Sonnenschein aber kühlen Temperaturen etwa 400 Besucher. In diesem Jahr waren es bei Sommerwetter vom feinsten zwischen 700 und 800 Menschen. Darunter waren auch Lilli Langen und Alex Tusch. Die beiden leben in Österreich. Lilli Langen ist gebürtig aus Saarbrücken, doch ihre Heimat ist seit 21 Jahren der Wörthersee.

Zwischen 700 und 800 Menschen waren am Nachmittag beim Osterfeuer.
Zwischen 700 und 800 Menschen waren am Nachmittag beim Osterfeuer.

Und in dieser Zeit hat sie die Tradition des Osterfeuers richtig lieben gelernt. „Wir fahren an Ostern immer nach Kärnten und machen dort beim Osterfeuer mit. In unserer Region gibt es fast überall Osterfeuer. Das ist dort ganz große Tradition und dauert den ganzen Tag“, erzählte Lilli Langen. Ein Ostern ohne Osterfeuer kann sich die gebürtige Saarbrückerin heute nicht mehr vorstellen. Deshalb war sie in den vergangenen Wochen besonders nervös, da sie über Ostern ihre Schwester im französischen Saargemünd besuchen wollte.

Das Osterfeuer am späten Abend oben.
Das Osterfeuer am späten Abend oben.

Saargemünd ist von Auersmacher etwa zwei Kilometer entfernt. Die Schwester hatte schon signalisiert, dass es bei uns hier in der Region gar keine Osterfeuer gibt. Also musste die geschockte Lilli die Suchmaschinen im Internet bemühen, und sprang in Österreich bald aus dem Häuschen, als sie auf das Auersmacher Osterfeuer direkt neben Saargemünd stieß. Und so gab es für die beiden Österreicher am Ende doch noch ein Oster-Happyend.

Jochen Brandstetter (links) und Frank Dincher gaben als Rostwurstbräter wie im vergangenen Jahr alles.
Jochen Brandstetter (links) und Frank Dincher gaben als Rostwurstbräter wie im vergangenen Jahr alles.

Es ist so toll hier. Die Menschen sind sehr nett und wir haben unser Osterfeuer doch noch bekommen“, freute sich Lilli Langen, die mit Alex Tusch bei der Fackelwanderung auf das Auersmacher Feld mitmachte und danach bis spät in die Abendstunden am Osterfeuer blieb. „Die Aussicht hier ist der Wahnsinn. In Österreich können wir meistens nur bis zum nächsten Berg gucken. Das ist auch sehr schön, aber das hier ist ja etwas ganz anderes“, so Alex Tusch, der Ur-Österreicher, der sich mit seiner Halb-Österreicherin an Ostern so ein bisschen in die Landschaft an der Oberen Saar verliebte.

Text und Fotos: Heiko Lehmann