Der Polizeiposten in Kleinblittersdorf soll noch in diesem Jahr von der Alte Schulstraße in die Rathausstraße ziehen.
Kleinblittersdorf. Die Polizeipräsenz in den Straßen in der Gemeinde Kleinblittersdorf ist in den vergangenen Jahren deutlich zurück gegangen. Nur noch sehr selten sieht man Polizisten Streife fahren und nach dem Rechten sehen – und das bei etwa 700 Straftaten pro Jahr in der Gemeinde. Wie das saarländische Ministerium für Inneres, Bauen und Sport mittelte, ist die Anzahl der Delikte von 747 im Jahr 2016 zwar auf 654 Delikte im Jahr 2017 zurückgegangen, doch damit liegt Kleinblittersdorf immer noch auf Platz 13 von 52 Kommunen im Saarland. Die Statistik für das Jahr 2018 liegt noch nicht vor. „Eigentlich sind für unsere Gemeinde drei Polizisten vorgesehen, doch in den vergangenen Jahren waren aus unterschiedlichen Gründen meistens nur zwei vor Ort. Somit war das Streife fahren kaum noch zu realisieren“, sagt Bürgermeister Stephan Strichertz. Noch in diesem Jahr soll sich das allerdings alles ändern.
Der Polizeiposten in Kleinblittersdorf zieht von der Alte Schulstraße in die Rathausstraße und bekommt dort ganz neue Räumlichkeiten. „Durch den Verkauf des gemeindeeigenen Gebäudes in der Alten Schulstraße mussten wir neue Räume für die Polizei suchen. Der neue Standort in der Rathausstraße ist ideal, da er sich in unmittelbarer Nähe zu Frankreich und zu unserem Bahnhof befindet“, so Stephan Strichertz weiter. Der Bahnhof in Kleinblittersdorf ist ein Kriminalitäts-Brennpunkt. Immer wieder kommt es zu Straftaten. Vor zwei Wochen gingen dort zwei Täter mit einem Schlagring auf Jugendliche los. Es kam zu Diebstählen und beschädigten Autos. Der neue Polizeiposten ist noch etwa 200 Meter vom Bahnhof entfernt. Zudem werden künftig vier Polizisten für die Gemeinde Kleinblittersdorf zuständig sein, das teilte die Gemeindeverwaltung mit.
Das Innenministerium begründet die erhöhte Anzahl der Polizisten so: „Im Rahmen der Organisationsfortschreibung des Landespolizeipräsidiums Ende 2018 hat unter anderem der Polizeiposten Kleinblittersdorf aufgrund seiner grenznahen Lage zu Frankreich eine strategische Aufwertung erfahren. Andere Polizeiposten in Grenznähe werden ebenso personell verstärkt. Insofern ist die vorgesehene Personalausstattung des Polizeipostens Kleinblittersdorf das Resultat einer organisatorischen Gesamtbetrachtung und nicht auf eine einzelne Kennzahl, wie etwa die Kriminalitätsbelastung, zurückzuführen.“ Wann der neue Polizeiposten erstmals mit vier Polizisten bestückt sein soll, ist aber noch offen. Stephan Strichertz hofft bis zum 1. April, das Innenministerium sagt im Laufe des Jahres. Der Grund. Noch sind sich die Gemeindewerke, der Eigentümer des Gebäudes und das Innenministerium noch nicht einig, was die Miete angeht. Zudem müssen die neuen Polizeiräume, in denen bis zum vergangenen Jahr die Bücherei war, noch renoviert werden. Die Räumlichkeiten müssen im üblichen Rahmen renoviert und für die polizeispezifischen Erfordernisse umgebaut werden, teilt das Innenministerium mit.
Text und Fotos: Heiko Lehmann