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Deutsche und Franzosen demonstrierten am Sonntag gemeinsam

Kleinblittersdorf/Großblittersdorf. Soziale Ungerechtigkeit, eine fragwürdige Politik und zuletzt auch noch in den Himmel steigende Benzinpreise – nach dem französischen Volk scheint es nun auch dem deutschen Volk Oberkante Unterlippe zu stehen.

Am Sonntag gingen die Menschen in vielen Städten und Kommunen in Deutschland in gelben Weste auf die Straße und demonstrierten. „Die Menschen haben die Schnauze voll. Es gibt nirgends ein anderes Thema als die soziale Ungerechtigkeit und das Scheitern unserer Politik. Es muss was passieren“, sagte eine Frau gestern auf der Freundschaftsbrücke zwischen Klein- und Großblittersdorf.

Etwa 60 Deutsche und Franzosen hatten sich zusammengeschlossen und gemeinsam mit einem Marsch über die Brücke und durch Kleinblittersdorf demonstriert. In der vergangenen Woche waren die Deutschen in Großblittersdorf und halfen den Franzosen. „Mein Arbeitskollege hat mich gefragt, ob ich auch komme. Ich habe sofort zugesagt. Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, der hat schon verloren“, sagte ein Mann, der wegen der Demo aus Püttlingen kam.

Mehr als eine Stunde zog der Tross, begleitet von der Polizei und teilweise bei strömendem Regen durch Kleinblittersdorf. Die Menschen hielten Transparente hoch und bewegten sich absolut gewaltfrei durch den Ort. Ein Vorfall gab es aber dennoch. Vor der Demo unterhielt sich die Organisatorin in der Nähe des Kleinblittersdorfer Bahnhofs mit der Polizei und bekam in dieser Zeit ein nur wenige Meter entfernter Rucksack gestohlen. Darin enthalten waren ein Megafon, ein Geldbeutel und andere Wertgegenstände.

Text und Fotos: Heiko Lehmann