Saarbrücken/Auersmacher. Der Theaterverein Junge Bühne Auersmacher bekam am Donnerstag im Saarbrücker Schloss den Kulturpreis des Regionalverbandes verliehen. Zwei Wochen nach dem die Nachwuchsabteilung des Vereins den saarländischen Kinder- und Jugend-Theaterpreis gewonnen hat, wurde jetzt auch dem Gesamtverein große Ehre zuteil. „Wenn es Brei regnet, muss man den Löffel hinhalten“, sagte Kulturexpertin Dr. Ilka Desgranges bei ihrer Rede im Schloss. „Viel mehr Engagement als die Junge Bühne für die Kunst und Kultur leistet, geht eigentlich gar nicht für einen Verein“, sagte die Journalistin weiter.
Mit den Nachwuchs- und Erwachsenengruppen lädt die Junge Bühne zu 25 Aufführungen pro Jahr ins Kleine Theater nach Auersmacher. Neben urkomischen Stücken hat auch die Gesellschaftskritik ihren festen Platz bei den Auersmacher Inszenierungen. „Ich denke, die Jury hat eine sehr gute Wahl getroffen. Vor allem möchte ich mich beim Publikum bedanken, dass zu dieser Veranstaltung so zahlreich gekommen ist“, sagte Regionalverbandsdirektor Peter Gillo, bevor er den Preis an Josef Lang, den ersten Vorsitzenden der Junge Bühne Auersmacher überreichte.
Der Festsaal des Saarbrücker Schlosses war bis auf den letzten Platz gefüllt, wobei etwa zwei Drittel der Gäste aus Auersmacher kamen und mit ihrer Jungen Bühne das große Ereignis feierten. Neben der Jungen Bühne bekam auch der in Saarbrücken geborene Bildhauer Martin Steinert den Kulturpreis verliehen. In einem beeindruckenden Film wurde bei der Verleihung das Wirken des Künstlers vorgestellt. Mit seiner Aktion „wooden cloud“ errichtete Steinert in den vergangenen Jahren große Holzkunstwerke in vielen Städten in Europa in Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort. Auch die Junge Bühne stellte ihre Künste vor.
Die Kinder- und Jugendgruppen erzählten amüsante Gedichte, die Erwachsenengruppe zeigte einen Auszug aus dem Stück „Der Flaschengeist“ und zudem die Brunnenszene der Passionsspiele, die alle fünf Jahre in Auersmacher stattfinden. An der Leidensgeschichte von Jesus Christus sind alle fünf Jahre etwa 300 Auersmacher auf den Beinen und spielen bei den Aufführungen mit, die 10 000 Besucher in das Dorf an der Oberen Saar locken.
Spontan hatten Martin Steinert und die Junge Bühne die Idee, zu den nächsten Passionsspielen in Auersmacher im Jahr 2020 eine künstlerische Gemeinschaftsproduktion zu verwirklichen. Wie die Aktion aussehen soll, ist aber noch offen. Seit 30 Jahren verleiht der Regionalverband diesen Kulturpreis in Saarbrücken.
Text und Fotos: Heiko Lehmann
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