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SC Bliesransbach bekommt einen neuen Sportplatz

Im Jahr 2003 freuten sich (von links) Marius Schley, Paolo Valentini und Lars Birster über den neuen Kunstrasen des SC Blies.
Im Jahr 2003 freuten sich (von links) Marius Schley, Paolo Valentini und Lars Birster über den neuen Kunstrasen des SC Blies.

Bliesransbach. Die Erleichterung beim Fußballverein SC Blies Bliesransbach ist förmlich greifbar. Beim Gedanken an die vergangenen Monate muss der Vorsitzende Michael kräftig durchatmen. „Es war haarscharf. Es sah zeitweise so aus, als könne in Bliesransbach nie wieder Fußball gespielt werden“, sagt Michael Becker. Beim Jahrhundert-Hochwasser am 1. Juni rauschten die Wassermassen wie ein Fluss über den Kunstrasen, kamen dabei unter die Rasendecke und zerstörten den Platz komplett. „Ein neuer Kunstrasen kostet 580 000 Euro. Wir standen vor dem Aus und wussten nicht weiter“, so der Vorsitzende. Was danach kam, war eine Welle der Hilfe, die noch viel größer war, als die des Wassers.

Das Jahrhundert-Unwetter am 1. Juni zerstörte den Kunstrasen des SC Blies komplett.
Das Jahrhundert-Unwetter am 1. Juni zerstörte den Kunstrasen des SC Blies komplett.

Viele Vereine spendeten dem SC Blies Geld, oder boten ihm wie der SV Bübingen einen Ausweichplatz an. „Diese Hilfe war einfach sagenhaft, aber um einen neuen Kunstrasen zu bauen reichte es bei weitem nicht“, so Michael Becker. In Absprache mit der Landesregierung und der Sportplanungskommission erarbeitete der SC Blies ein neues Naturrasen-Model, das „nur“ 350 000 Euro kostet. Mit sehr großer finanzieller Unterstützung des Landes und der Sportplanungskommission ist dieses Projekt nun realisierbar. Allerdings muss der Verein in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Vorsorgemaßnahmen treffen, damit ein neues Unwetter keine großen Schäden auf dem Platz mehr anrichten kann. 

Sogar der 1. FC Saarbrücken hat bei einem Benefizspiel gegen eine Auswahl der Gemeinde Kleinblittersdorf Geld gesammelt. Dieter Ferner (Mitte), Überreichte dem SC Blies den Scheck.
Sogar der 1. FC Saarbrücken hat bei einem Benefizspiel gegen eine Auswahl der Gemeinde Kleinblittersdorf Geld gesammelt. Dieter Ferner (Mitte), Überreichte dem SC Blies den Scheck.

Die angedachte Maßnahmen mit einem hohen Schutzwall hinter dem Sportplatz, über die auch der Saarländische Rundfunk in dieser Woche berichtete, sind schon wieder hinfällig. Die neueste Planung ist ein Regenauffangbecken hinter dem Sportplatz, wobei in dem Becken große Steine platziert werden, um die Energie aus dem heran rauschenden Wasser zunehmen. 

Michael Becker, der erste Vorsitzende des SC Blies Bliesransbach.
Michael Becker, der erste Vorsitzende des SC Blies Bliesransbach.

Zudem soll der Einlauf von zwei Abflussrohren, die unter dem Platz durchlaufen vergrößert werden. Oberirdisch soll das Wasser auch durch einen Bachlauf am Platz vorbei geleitet werden können. „Dazu werden wir einen Graben bauen. Der Naturrasen wird etwa vier Meter schmäler als der alte Kunstrasen, damit wir Platz für diesen Graben haben. Sollte trotz der ganzen Maßnahmen immer noch Wasser über den Platz laufen, ist es zum einen entschleunigt und zum anderen kann das Wasser ja nicht mehr unter den Platz wie bei einem Kunstrasen“, erklärt der Vereinsvorsitzende. Aktuell ist der Verein mit der Ausschreibung für den neuen Naturrasen beschäftigt. Sobald im kommenden Jahr das Wetter wieder besser wird, soll der Naturrasen gebaut werden. Es wird die modernste Generation von Naturrasen, auf dem man zehn Monate im Jahr auch bei schlechtem Wetter spielen kann. Zudem haben wir beim Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz einen Antrag für einen Brunnen gestellt, den wir zur Platzbewässerung bauen möchten“, berichtet Michael Becker von den Plänen. 

 

Der SV Auersmacher spendete dem SC Blies im Sommer die Einnahmen seiner Saisoneröffnung.
Der SV Auersmacher spendete dem SC Blies im Sommer die Einnahmen seiner Saisoneröffnung.

Wenn alles nach Plan läuft, dann wird zu Beginn der kommenden Saison in Bliesransbach wieder Fußball gespielt. Und das ist auch dringend notwendig. Seit Juni trägt der Verein seine Spiele in Bübingen aus. „Da kommen natürlich viel weniger Zuschauer als bei Heimspielen im Ort. Dementsprechend haben wir auch deutlich weniger Einnahmen. Wir haben Geld, um diese Saison noch zu finanzieren, danach müssen wir wieder in Bliesransbach spielen, sonst wird es eng. Wichtig ist aber, dass es in Bliesransbach wieder Fußball geben wird“, sagt Michael Becker und atmet erneut vor Erleichterung tief durch.

Text und Fotos: Heiko Lehmann