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Ein Auersmacher und ein Güdinger überlebten mit Glück das Unwetter auf Mallorca

Mallorca/Auersmacher. Die spanische Insel Mallorca wurde gestern vom größten Unwetter der Geschichte heimgesucht. Mehr als 200 Liter Regen in wenigen Stunden kamen vom Himmel und überfluteten im Osten der Insel die Region um die Kleinstadt Arta komplett. Zehn Tote wurden bis heute Abend gemeldet.

Wolfgang Kubig aus Güdingen (links) und Achim Loosen aus Auersmacher hatten beim Unwetter auf Mallorca viel Glück
Wolfgang Kubig aus Güdingen (links) und Achim Loosen aus Auersmacher hatten beim Unwetter auf Mallorca viel Glück

Achim Loosen aus Auersmacher, Wolfgang Kubig aus Güdingen und Patty Jaeger aus Saarbrücken sind zur Zeit in der Region und hatten unglaublich große Schutzengel. „Ich habe gestern meine Eltern an den Flughafen von Palma gefahren, als der Regen anfing. Auf dem Rückweg ging gar nichts mehr. Das Wasser kam die Straßen herunter geschossen. 100 Meter vor mir sind zwei Engländer in einem Taxi ertrunken. Ich habe sofort umgedreht und bin durch einen Wald gefahren. Ich hatte unglaubliches Glück“, sagt Achim Loosen aus Auersmacher.

Der 49-Jährige hatte am 1. Juni auch das Unwetter in der Gemeinde Kleinblittersdorf miterlebt. „Das Unwetter hier auf Mallorca ist um vieles schlimmer. Es gibt in vielen Orten keine Kanalisation und das gesamte Wasser ist die Straßen herunter geschossen. Am Ende der Straße türmen sich die weggespülten Autos“, erzählt Achim Loosen, der gestern am Nachmittag bei wieder strahlendem Sonnenschein seinen Freund Wolfgang Kubig in Font de sa Cala besuchte. 

Wolfgang Kubig heiratete am vergangenen Samstag auf Mallorca. „Als das Unwetter gestern losging saßen wir Gott sei Dank im Hotelrestaurant. Auch das Restaurant wurde geflutet. Wir hatten wahnsinniges Glück, dass wir nicht irgendwo unterwegs waren“, berichtet Wolfgang Kubig, der aus Güdingen stammt.

Patty Jaeger hatte Glück, dass sie nicht wie geplant einen Hund mit dem Auto abholte. Vor ihrem Haus brach eine Straße weg.
Patty Jaeger hatte Glück, dass sie nicht wie geplant einen Hund mit dem Auto abholte. Vor ihrem Haus brach eine Straße weg.

Patty Jaeger ist gebürtige Luxemburgerin, wohnt in Saarbrücken und setzt sich mit dem Verein Mallorca-Pfötchen an der Saar für Hunde und Katzen ein, denen es auf Mallorca nicht gut geht. Wenn sie auf Mallorca ist lebt sie in Arta - genau dort, wo das Unwetter gestern am heftigsten tobte. „Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Ich hatte nur noch die Chance unser Haus zu sichern. Ich habe gedacht die Welt geht unter. Der Bürgermeister von Arta ist unter den Opfern. Es ist alles schrecklich“, erzählt Patty Jaeger, die genau wie die beiden anderen Saarländer wahnsinniges Glück hatte.

Eine Straße ist nur 200 Meter von Patty Jaegers Haus einfach weggebrochen
Eine Straße ist nur 200 Meter von Patty Jaegers Haus einfach weggebrochen

Ich wollte zum Tierheim fahren und einen Hund abholen, musste die Fahrt wegen des Regens aber absagen. Ich hatte großes Glück, denn 200 Meter vor unserem Haus ist die Straße komplett weggebrochen. Ich darf gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn ich mich ins Auto gesetzt hätte“, berichtet die Tierschützerin.

 

Text: Heiko Lehmann. Fotos: Achim Loosen, Patty Jaeger