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Erst sechs Anträge für eine Spendensumme von 163 000 Euro

Am vergangenen Montag tagte das Gremium im Historischen Rathaus
Am vergangenen Montag tagte das Gremium im Historischen Rathaus

Kleinblittersdorf. Seit etwa eineinhalb Monaten hat ein sechsköpfiges Gremium, das sich um die Verteilung der Unwetter-Spendengelder in der Gemeinde Kleinblittersdorf kümmert, seine Arbeit aufgenommen. Hans-Josef Bur, der Ortsvorsteher von Kleinblittersdorf, Ernst Andres vom Heimat- und Verkehrsverein Kleinblittersdorf, Matthias Scheer, der neue katholische Pastor und Pfarrverwalter in der Gemeinde Kleinblittersdorf, Günter Lang, der Ortsvorsteher von Bliesransbach, Josef Jirasek der evangelische Pfarrer der Kirchengemeinde Brebach-Fechingen, Bliesransbach und Thorsten Conrad vom Heimat- und Verkehrsverein Bliesransbach sitzen in dem Gremium. Bürgermeister Stephan Strichertz hat eine beratende Funktion. 

Das Gremium, das in der Gemeinde Kleinblittersdorf die Spendengelder für die Betroffenen der Unwetter-Katastrophe verteilt. Von links:  Hans-Josef Bur, Josef Jirasek, Günter Lang, Thorsten Conrad, Ernst Andres, Matthias Scheer, Stephan Strichertz.
Das Gremium, das in der Gemeinde Kleinblittersdorf die Spendengelder für die Betroffenen der Unwetter-Katastrophe verteilt. Von links: Hans-Josef Bur, Josef Jirasek, Günter Lang, Thorsten Conrad, Ernst Andres, Matthias Scheer, Stephan Strichertz.

Aktuell beträgt die Spendensumme etwa 163 000 Euro. Doch die Verteilung der Gelder unter den Opfern der Unwetter-Katastrophe vom 1. Juni hat sich als schwieriger herausgestellt, als angenommen. Auf ein Erklärungsschreiben des Gremiums, das zur Hilfe für die Betroffenen veröffentlicht wurde, haben gerade einmal sechs Menschen reagiert. Jetzt versucht es das Gremium mit einem Antrag, der ab diesem Freitag im gemeindlichen Amtsblatt erscheint und auch bei der Gemeindeverwaltung in Kleinblittersdorf ausliegt.

Hier kann der Antrag zur finanziellen Hilfe herunter geladen werden

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Antrag auf Gewährung einer Hilfe aus den Spendenkonten Kleinblittersdorf
Hier können die Betroffenen der Umweltkatastrophe den Antrag auf finanzielle Unterstützung herunter laden.
Antrag auf Gewährung einer Hilfe aus de
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„Wir werden diesen Antrag mit einem dazugehörigen Erklärungsschreiben im September und Oktober so oft es geht veröffentlichen, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Danach sehen wir, wie wir weiter verfahren müssen“, erklärt Thorsten Conrad. Bei dem Antrag müssen die Betroffenen ausfüllen, inwiefern eine Elementarversicherung für Schäden aufkommt oder ob es bereits Finanzhilfen vom Land gegeben hat. Die Schadenshöhe und eine erwartete Unterstützung sollen ebenfalls angegeben werden – und, ob eine Sach- oder Geldspende erwartet wird. Wie hoch die privaten Schäden durch die Unwetter-Katastrophe insgesamt in der Gemeinde sind, weiß niemand ganz genau.

„Es gibt Menschen, die durchaus eine Unterstützung bekämen, aber sich nicht melden. Es wird schwierig, diese Menschen aus der Reserve zu locken“, sagt Günter Lang. Stephan Strichertz spricht, ähnlich wie bei der kostenlosen Windelausgabe der Gemeinde, von falscher Scham. „Sich für die entstandenen Schäden am Haus oder in der Wohnung zu schämen und sich nicht zu melden, ist der falsche Weg. Das Geld wurde genau dafür gespendet, um diesen Menschen zu helfen. Ich kann nur an jeden appellieren, seinen Unwetter-Schaden zu melden“, so der Bürgermeister. Wie Hans-Josef Bur mitteilte, wissen viele Menschen auch einfach noch nicht, dass es diese Unterstützung für die Menschen gibt.

Viele Menschen in der Gemeinde haben noch keinen Antrag zur Hilfe gestellt.
Viele Menschen in der Gemeinde haben noch keinen Antrag zur Hilfe gestellt.

 „Wir müssen es einfach allen erzählen. Jeder sollte in seinem Bekanntenkreis erzählen, dass es diese Unterstützung gibt“, so Bur. Mitte Oktober möchte das Gremium entscheiden, wann der Stichtag sein wird, bis zu dem die Anträge bei der Gemeinde eingereicht werden können. Erst danach kann das Geld verteilt werden. Und das scheint ebenfalls eine Mammutaufgabe zu werden. „Die Anträge zur finanziellen Unterstützung beim Land sind noch nicht alle bearbeitet. Hier müssen wir auch warten. Erst wenn uns alle Zahlen und alle Anträge vorliegen, können wir eine seriöse Verteilung der Gelder durchführen. Wir versuchen alles so gerecht und transparent wie möglich zu gestalten“, erklärt Pfarrer Josef Jirasek.

Text und Fotos: Heiko Lehmann