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Vom Aschenputtel zur Prinzessin - das Kleinblittersdorfer Freibad

Das Kleinblittersdorfer Freibad bietet eine atemberaubende Aussicht und im Bad selber grünt und blüht es.
Das Kleinblittersdorfer Freibad bietet eine atemberaubende Aussicht und im Bad selber grünt und blüht es.

Kleinblittersdorf. Eine malerische Aussicht bis weit nach Frankreich hinein. Blühende Blumen, ein grüner, gemähter Rasen, Schatten spendende Bäume und als ideale Abkühlung ein kühles Nass in malerischer Umgebung. Das Kleinblittersdorfer Schwimmbad hat sich in den vergangenen Jahren vom Aschenputtel zur Prinzessin entwickelt. In der Saison 2015 brachen während den Öffnungszeiten immer wieder Teile des Beckenrandkopfes ab, so dass das Bad über mehrere Wochen schließen musste. Es wurde festgestellt, dass der gesamte Beckenrandkopf im Nichtschwimmer-, im Schwimmer- und im Sprungbecken marode war. 

Im Jahr 2016 war das Freibad eine Baustelle.
Im Jahr 2016 war das Freibad eine Baustelle.

Eine politische Debatte begann und in der Bevölkerung gab es erst Gerüchte, dass das Bad, ähnlich wie das Hallenbad wenige Jahre zuvor, komplett dicht gemacht wird. Doch es sollten nur Gerüchte bleiben. Zwar blieb das Bad in der Saison 2016 zu, doch nur aus Renovierungsgründen. 2017 wurde wieder eröffnet. Der Gemeinderat beschloss die grundhafte Renovierung des Bades über mehrere Jahre hinweg. Für 140 000 Euro wurde der gesamte Beckenrandkopf in Angriff genommen und bis auf ein kleines Teilstück bereits neu aufgebaut. 

Manfred Rohrbacher, der Betriebsleiter des Kleinblittersdorfer Freibades bedient die neue Mess- und Regelanlage, das Herzstück des Bades unter dem Bad.
Manfred Rohrbacher, der Betriebsleiter des Kleinblittersdorfer Freibades bedient die neue Mess- und Regelanlage, das Herzstück des Bades unter dem Bad.

Wir hätten das letzte Teilstück in diesem Jahr noch fertigstellen können, aber dann hätten wir erst im Juni statt im Mai eröffnen können und das wollten wir nicht. Das letzte Stück wird nach der Saison erneuert“, erklärt Manfred Rohrbacher, der Betriebsleiter des Kleinblittersdorfer Freibades. Der Sprungturm mit einen Einmeter- und einem Dreimeterbrett wurde erneuert und die Warmwasserduschen bei den Männern und Frauen wurden renoviert und erweitert. Eine Beachvolleyball-Anlage wurde installiert. Aus einer veralteten Chlorgasanlage zur Wasserreinigung wurde eine moderne Chlorgranulatanlage. Auch die Mess- und Regelungsanlage des Bades ist neu und entspricht den höchsten Anforderungen. Durch diese Anlage sind wir top-aufgestellt und haben zu jeder Zeit über alles die Kontrolle. Das Bad ist mittlerweile in einem extrem guten Zustand“, so Manfred Rohrbacher, der bereits seit 28 Jahren im Kleinblittersdorfer Freibad arbeitet. 

Die Ostereiersuche im Freibad ist mittlerweile zu einem Publikumsmagnete geworden.
Die Ostereiersuche im Freibad ist mittlerweile zu einem Publikumsmagnete geworden.

Die Ursachen für das hübsche Drumherum im Bad ist der Förderverein für das Freibad. Ursprünglich wurde der Verein zur Rettung des Hallenbades gegründet. Da das Hallenbad allerdings nicht mehr zu retten war, investierte der Verein seine ganze Kraft in das Freibad. Blumen, Bäume und Sträucher wurden gepflanzt. Umkleidekabinen und Betonplätze angestrichen. Etwa 80 Mitglieder des Vereins geben seit Jahren Vollgas. Die Ostereiersuche für Kinder wurde eingeführt und über Kontakte zum Kleinblittersdorfer Kneippverein werden nun regelmäßig Aqua-Zumba und Aqua-Jogging-Kurse angeboten.

Die neue Rutsche für das Nichtschwimmer-Becken wird am kommenden Donnerstagmorgen installiert.
Die neue Rutsche für das Nichtschwimmer-Becken wird am kommenden Donnerstagmorgen installiert.

Auch der Tauchsportclub Saarlorlux ist regelmäßig im Bad und bietet Schnuppertauchen an. „Es ist wirklich richtig viel in den vergangenen Jahren passiert. Es ist einfach wieder ein Genuss in unser schönes Bad zu gehen und zu schwimmen oder den Leuten zu zuschauen, wie sie bei uns Spaß haben“, sagt Ulrike Niederländer, die Vorsitzende des Fördervereins, der am kommenden Samstag auch das große Sommerfest im Schwimmbad organisiert. Um elf Uhr geht’s los mit Aqua-Zumba und Aqua-Jogging, Kanufahren im Schwimmbad, Boule, Turnen und Tanzen und vielem mehr für alt und jung. Vereine aus der Umgebung und von weiter her machen mit. Durch die Einnahmen des Vereins und Sponsorengeldern konnte auch eine neue Attraktivität angeschafft werden.

An diesem Donnerstag wird eine Rutsche für das Nichtschwimmerbecken installiert. „Was der Förderverein in den vergangenen Jahren auf die Beine gestellt hat, ist wirklich beeindruckend. Es gibt eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen Verein und Gemeindeverwaltung“, lobt Bürgermeister Stephan Strichertz das Bad. Eine ganz große Investition steht der Gemeinde in den kommenden Jahren noch bevor – die neue Filteranlage. Diese kann ohne Probleme 500 000 Euro kosten oder sogar noch deutlich mehr, wenn man eine Anlage kauft, dass auch Wasser erwärmen kann. „Wir wissen dass diese Investition bevorsteht. Wenn wir in dieser Richtung etwas unternehmen, werden wir es vermelden“, so Stephan Strichertz weiter.

Text und Fotos: Heiko Lehmann