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40 000 Euro von der Volksbank - sechs Leute verteilen 130 000 Euro

Kleinblittersdorf. Die Vereinigte Volksbank hat die bislang größte Einzelspende für die Geschädigten der Unwetter-Katastrophe an der Oberen Saar geleistet. Mathias Beers, der Vorstandsvorsitzende der Vereinigten Volksbank überreichte am Donnerstag Stephan Strichertz, dem Bürgermeister der Gemeinde Kleinblittersdorf einen symbolisch Scheck in Höhe von 40 000 Euro. „Wir waren bei dem Unwetter am 1. Juni mit unserer Volksbankfiliale in Kleinblittersdorf selber betroffen. Bei uns entstand ein Schaden von 500 000 Euro. Zur Zeit haben wir zwar geöffnet, aber unsere Mitarbeiter müssen die Kunden notgedrungen auf dem Flur oder im ersten Stock empfangen. Wir können uns in die Menschen hineinversetzen, die in ihren Wohnhäusern eine ähnliche Katastrophe erlebten“, erklärt Mathias Beers die Hohe Spende.

Mathias Beers, der Vorstandsvorsitzende der Vereinigten Volksbank (rechts) überreichte Stephan Strichertz, dem Bürgermeister der Gemeinde Kleinblittersdorf einen symbolisch Scheck in Höhe von 40 000 Euro.
Mathias Beers, der Vorstandsvorsitzende der Vereinigten Volksbank (rechts) überreichte Stephan Strichertz, dem Bürgermeister der Gemeinde Kleinblittersdorf einen symbolisch Scheck in Höhe von 40 000 Euro.

Der Vorstandsvorsitzende hofft, dass die komplette Filiale runderneuert im Spätherbst wieder eröffnen kann. Stephan Strichertz bedankte sich im Namen allen Unwetter-Opfer für die Spende der Volksbank und auch für die Spenden von vielen anderen Unternehmen, die der Bürgermeister aus datenschutzrechtlichen Gründen der Saarbrücker Zeitung nicht nennen durfte. Der Globus Güdingen (2100 Euro), Saarbasar (1500 Euro), Optik 271 Grad in Kleinblittersdorf (1700 Euro) und Koi in Homburg (800 Euro) hatten ihre Spendensummen bereits veröffentlicht und dürfen genannt werden. „Es haben noch viel mehr Unternehmen gespendet und es werden auch noch dazu kommen. Es waren Einzelspenden von 10 000 und 15 000 Euro dabei“, so Stephan Strichertz. 

So sah die Scherbachstraße in Kleinblittersdorf am Morgen nach dem Unwetter aus.
So sah die Scherbachstraße in Kleinblittersdorf am Morgen nach dem Unwetter aus.

Zwölf Menschen waren gestern vor das Rathaus zur Scheckübergabe gekommen und ließen in Gesprächen die Schreckensnacht zum 1. Juni noch einmal Revue passieren. Darunter waren gestern auch Günter Lang, der Ortsvorsteher von Bliesransbach, Hans-Josef Bur, der Ortsvorsteher von Kleinblittersdorf, Josef Jirasek der evangelische Pfarrer der Kirchengemeinde Brebach-Fechingen, Bliesransbach und Matthias Scheer, der neue katholische Pastor und Pfarrverwalter in der Gemeinde Kleinblittersdorf. Diese vier bilden zusammen mit Ernst Andres vom Heimat- und Verkehrsverein Kleinblittersdorf und Thorsten Conrad vom Heimat- und Verkehrsverein Bliesransbach das sechsköpfige Team, das die gesamten Spenden an der Oberen Saar auf die Unwetter-Geschädigten verteilen wird. Mit den 40 000 Euro der Volksbank, die auf das Spendenkonto der Kirchengemeinde Brebach-Fechingen, Bliesransbach eingezahlt wurde, beträgt die Summe dieses Spendenkontos etwa 60 000 Euro. Die beiden Spendenkonten der Gemeinde haben zusammen fast 70 000 Euro, was eine gemeinsame Spendensumme von etwa 130 000 Euro ergibt.

von links: Günter Lang, Ortsvorsteher von Bliesransbach, Josef Jirasek  evangelischer Pfarrer, Hans-Josef Bur,  Ortsvorsteher von Kleinblittersdorf und Matthias Scheer, der neue katholische Pastor.
von links: Günter Lang, Ortsvorsteher von Bliesransbach, Josef Jirasek evangelischer Pfarrer, Hans-Josef Bur, Ortsvorsteher von Kleinblittersdorf und Matthias Scheer, der neue katholische Pastor.

„Die Spendensumme wird auch in den kommenden Wochen und Monaten noch anwachsen, so dass wir zur Zeit noch nicht sagen, können, wann die ganze Aktion ein Ende finden“, sagte Hans-Josef Bur. Grundlage für die Verteilung werden die Forderungen der Betroffenen sein. „Alle Opfer müssen uns mitteilen, was ihnen fehlt und was sie brauchen. Danach werden wir entscheiden, wer was bekommt. Wir werden das Ganze so transparent wie möglich gestalten, damit es zu keiner Zeit Unstimmigkeiten geben soll“, erklärt Pfarrer Josef Jirasek, der bei der Verteilung des Geldes auch Menschen aus Bübingen berücksichtigen möchte, die es bei dem Unwetter ebenfalls stark getroffen hat. „Die Gremiummitglieder machen sich viel Arbeit und analysieren jeden einzelnen Fall. Das ist eine sehr schwierige Aufgabe“, so Bürgermeister Strichertz. Bei einem zweitägigen Konzert in der Spiel- und Sporthalle in Kleinblittersdorf soll am 24. und 25. August noch einmal ein ordentlicher Batzen Geld auf die Kontos fließen. Dann spielten freitags von 20 bis 22 Uhr das Polizeiorchester des Saarlandes und das Saar-Wind-Orchester Rilchingen-Hanweiler. Samstags von 16 bis 0 Uhr findet ein Rockkonzert mit fünf Rockbands statt.

Text und Fotos: Heiko Lehmann