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Hunde reißen erneut Schafe und Wildtiere

Die Jagd von freilaufenden Hunden auf Schafe und Wildtiere scheint auch in diesem Jahr weiter zu gehen.
Die Jagd von freilaufenden Hunden auf Schafe und Wildtiere scheint auch in diesem Jahr weiter zu gehen.

Bliesransbach. In der Gemeinde Kleinblittersdorf gab es erneut Attacken von Hunden gegen Schafe und Wildtiere. Michael Kessler, der Jagdpächter von den Revieren Bliesransbach, Wintringer Hof und Gut Hartungshof wurde nach den Vorfällen gerufen. Er schildert die Vorfälle: „In der vergangenen Woche wurde einem Schaf das Horn von einem freilaufenden Hund aus dem Kopf gerissen, und der Schafhalter zog sich beim Rettungsversuch ebenfalls Verletzungen zu. Einige Wochen davor musste ich zwei von Hunden angegriffene Kitze erlösen, wie hoch muss hier die Dunkelziffer sein?“, sagt Michael Kessler, der selber Hundebesitzer ist. Bereits im vergangenen Jahr wurden viele Wildtiere und Schafe von freilaufenden Hunden getötet.

Michael Kessler ist als Jagdpächter zuständig für die Reviere Bliesransbach, Wintringer Hof und Gut Hartungshof.
Michael Kessler ist als Jagdpächter zuständig für die Reviere Bliesransbach, Wintringer Hof und Gut Hartungshof.

Das Ganze löste in der Gemeinde eine politische Debatte aus. „Es wurde nach Lösungen gesucht und Abhilfe versprochen. Leider ist es aufgrund der Rechtslage nicht möglich gewesen, eine ganzjährige Leinenpflicht innerhalb der Gemeinde einzuführen. Jedoch gibt es Gesetze, die Übergriffe auf Menschen und Tiere durch Hunde von verantwortungslosen Besitzern eindämmen können. Dazu bedarf es aber den Willen der Gemeindeverwaltung. Diese hatte im letzten Jahr auch Maßnahmen zugesagt, die aber nicht veranlasst wurden“, sagt Kessler weiter. Auch sei ein Appell vom Verein Bliesgau Obst, der über die starke Verschmutzung durch Hundekot und die mehrfache Belästigung der Eigentümer auf ihren Streuobstwiesen durch freilaufende Hunde hinwies, von der Verwaltung ignoriert worden und unbeantwortet geblieben.

Diese Reh-Kitz hatte keine Chance und wurde Opfer eines freilaufenden Hundes.
Diese Reh-Kitz hatte keine Chance und wurde Opfer eines freilaufenden Hundes.

Wie die jüngsten Bilder aus Bliesransbach zeigen, hat sich das Problem nicht von alleine gelöst. „Meine Bitte geht an die Naturschutzbeauftragten der Gemeinde, nochmal stärker auf die Hundehalter einzuwirken, auf die Gesetzeslage hinzuweisen, im Wiederholungsfall auch Anzeige zu erstatten und das Ordnungsamt der Gemeinde zu informieren. Sinnvoll ist auch, dass alle Naturschutzbeauftragten und die zehn Feld-und Forstschutzbeauftragten der Gemeinde Kleinblittersdorf vom Bürgermeister auf dieses Problem hin sensibilisiert werden, mit der Bitte mehr durchzugreifen und die Verstöße zu ahnden. Es reicht nicht aus, nur im Gemeindeblatt auf die Gesetzte aufmerksam zu machen“, sagt Michael Kessler. 

Text: Heiko Lehmann. Fotos: Michael Kessler, Heiko Lehmann.