· 

Gemeindewerke haben es in den Umweltpakt Saar geschafft

Mit einem kleinem Festakt wurde vor dem Historischen Rathaus in Kleinblittersdorf die Aufnahme der Gemeindewerke in den Umweltpakt Saar gefeiert. Staatssekretär Roland Krämer (Bildmitte, links) überreicht Bürgermeister Stephan Strichertz die Urkunde.
Mit einem kleinem Festakt wurde vor dem Historischen Rathaus in Kleinblittersdorf die Aufnahme der Gemeindewerke in den Umweltpakt Saar gefeiert. Staatssekretär Roland Krämer (Bildmitte, links) überreicht Bürgermeister Stephan Strichertz die Urkunde.

Kleinblittersdorf. Die Gemeindewerke Kleinblittersdorf gehören seit diesem Sommer zum Umweltpakt Saar und dürfen sich damit wie ein kleiner Europameister fühlen. Der Grund: Die Gemeindewerke haben in den vergangenen Monaten das höchste europäische Umweltmanagement-System EMAS positiv durchlaufen, alle Prüfungen bestanden und wurden deshalb in den Umweltpakt aufgenommen. „Die EMAS-Richtlinien sind sehr streng und es geht um eine nachhaltige Entwicklung, die das Land voran bringen soll. Europaweit sind in Deutschland die meisten Unternehmen erfolgreich von EMAS geprüft worden. Und Deutschlandweit liegt das Saarland mit 160 erfolgreich geprüften Unternehmen ganz vorne“, erklärte Roland Krämer, der Staatssekretär für Umwelt und Verbraucherschutz bei der Urkundenverleihung in Kleinblittersdorf. Stephan Strichertz, der Bürgermeister von Kleinblittersdorf ist stolz darauf, dass die Gemeinde diese Auszeichnung erhalten hat. „Es ist etwas Besonderes, wenn man erfolgreich von EMAS geprüft wurde und in den Umweltpakt Saar aufgenommen wird. Es ist ein Erfolgsmodell im saarländischen Umweltschutz“, so Stephan Strichertz.

Die Gemeindewerke Kleinblittersdorf sind der Bio-Energie-und Wasserlieferant für Kleinblittersdorf. 3850 Haushalte in der Gemeinde werden pro Jahr mit 600 000 Kubikmeter sauberem Trinkwasser versorgt. „Wir investieren pro Jahr 250 000 Euro in unsere Anlagen und den Leitungsbau. Weitere 200 000 Euro werden für den Unterhalt des gesamten Systems ausgegeben. In den vergangenen 20 Jahren haben wir einen hohen siebenstelligen Eurobetrag in unsere Wassertechnik investiert“, erklärt Thomas Brach, der Geschäftsführer der Gemeindewerke Kleinblittersdorf. 4000 Euro haben die Gemeindewerke zudem investiert, um die EMAS-Prüfung zu durchlaufen und so in den Umweltpakt aufgenommen zu werden. Da es sich um eine nachhaltige Angelegenheit handelt, wird die Arbeit der Gemeindewerke auch in den kommenden Jahren durch das höchste europäische Umweltmanagement-System weiter geprüft werden.

Hintergrund

 

EMAS (Eco Management and Audit Scheme) ist das umfassendste Umweltmanagement- und Umweltauditsystem zur Verbesserung der Umweltleistung von Unternehmen und Organisationen. Ein Umweltmanagementsystem stellt ein effektives Instrument der Eigenüberwachung dar, mit dessen Hilfe eine Organisation auftretende Schwachstellen kurzfristig aufdecken, beheben und hierdurch drohenden Beeinträchtigungen der Umwelt sowie Haftungsrisiken wirksam begegnen kann. Die Einführung von Umweltmanagementsystemen führt in der Folge zu einer Minderung der Umweltrisiken und trägt somit zu einer Steigerung der Rechtssicherheit bei. Umweltmanagementsysteme sind geeignet, die Wettbewerbsfähigkeit und Innovation zu stärken und ein umweltverträgliches Wachstum zu fördern. Diesem Aspekt kommt in Zeiten einer zunehmenden Deregulierung und Rückführung der staatlichen Aufsicht eine immer größere Bedeutung zu.

Primäres Ziel der EMAS-Förderung durch das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ist die Erhöhung der Anzahl der saarländischen Organisationen im kleinen und mittleren Bereich mit bis zu 50 Mitarbeitern, die freiwillig ein Umweltmanagementsystem einrichten. Die EMAS-Verordnung tritt dafür ein, dass Betriebe mit EMAS auch einen zusätzlichen Nutzen in Form von Privilegien wie Energiesteuer-Rückerstattungen und Gebührenerleichterungen haben. Sekundäres Ziel des Programms ist unter anderem die Erhöhung der Ressourceneffizienz als Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung sowie die kontinuierliche Verbesserung der gesamten Umweltleistung von Organisationen und als Folge eine Verringerung der standortbezogenen Umweltauswirkungen.

Text und Fotos: Heiko Lehmann