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Nächstes Unwetter verfehlte die Gemeinde nur um Kilometer

Die Naturbühne in Gräfinthal musste am Samstag während einer Vorstellung evakuiert werden.
Die Naturbühne in Gräfinthal musste am Samstag während einer Vorstellung evakuiert werden.

Gräfinthal. Die Unwetter-Katastrophen gehen weiter. Eine Woche nach der Katastrophe in der Gemeinde Kleinblittersdorf hat das Unwetter am Samstag das Mandelbachtal getroffen. 

Wassermassen fluteten ganze Dörfer. Die Feuerwehr aus dem gesamten Bliestal war im Einsatz und musste Straßen freiräumen und Keller leer pumpen. Die Naturbühne in Gräfinthal musste während eine Vorstellung evakuiert werden, da die Wassermassen von allen Seiten kamen. Menschen flüchteten in ihre Autos und verschwanden über Feldwege, da die normale Zufahrt einem reißenden Fluss glich.

110 von 400 Gästen mussten mit Bussen der Blieskasteler Feuerwehr in Sicherheit gefahren werden, da ihre Autos im Wasser standen und unerreichbar waren. Theophil Gallo, der Landrath des Saarpfalz-Kreises war vor Ort und machte sich ein Bild von der Katastrophe. „Machen wir uns nichts vor, solche Unwetter wird es ab sofort häufiger geben. Die Pole schmelzen, es wird immer wärmer und es verdunstet immer mehr Wasser. Die Luft hängt voll mit Wasser“, sagte Theophil Gallo an der Naturbühne.

Wann die Freilichtbühne wieder bespielbar ist, ist offen. Bereits in der Vorwoche gab es in Bliesmengen-Bolchen Hochwasser und die Arbeiter brauchten eine Woche lang, bis die Naturbühne wieder bespielbar war. Und jetzt der Gleiche noch einmal.

Das Gewitterzentrum hat die Gemeinde Kleinblittersdorf am Samstag nur um ein paar Kilometer verfehlt. Doch bereits für heute Abend, Montag und Dienstag sind weitere Gewitter gemeldet.

Viele Menschen in der Gemeinde Kleinblittersdorf haben sich in der vergangenen Woche vorsorglich mit Sandsäcken eingedeckt, um die Wassermassen bei einem erneuten Ernstfall wenigstens ein bisschen kontrollieren zu können.

Text und Fotos: Heiko Lehmann