Kleinblittersdorf. Hohe Häuser mit vielen Wohnungen und großer Wirtschaftlichkeit zu bauen, scheint derzeit voll im Trend zu sein. Am Triller in Saarbrücken sollen solche Häuser sehr zum Leidwesen der Anwohner entstehen. Die Anwohner müssten eine schöne Aussicht mit dem Starren auf Betonklötze tauschen. Der Stadtrat tut sich bei einer möglichen Genehmigung der Häuser sehr schwer. Auch in Kleinblittersdorf ist diese Bauweise ein Trend, aber dort entscheidet sich der Ortsrat voll für die Anwohner.
Ein von einem Investor beauftragtes Planungsbüro hat in der vergangenen Woche wiederholt Pläne vorgelegt, bei denen westlich des Hanns-Joachim-Hauses drei Häuser mit insgesamt 33 Wohnungen gebaut werden sollen.
Jedes Haus soll vier Geschosse plus Dachgeschoss haben. „Wir haben grundsätzlich nichts gegen ihr Bauvorhaben, doch nicht in dieser Höhe. Drei Geschosse plus Dachgeschoss könnten wir noch akzeptieren“, sagte Karl Peter Fuhr von der SPD. Der Ortsrat von Kleinblittersdorf hatte bereits vor einem Jahr den gleichen Entwurf des Planungsbüros abgelehnt. „Das ist eine despektierlich Vorgehensweise von Ihnen. Wir teilen Ihnen unsere Änderungswünsche mit und Sie ignorieren diese einfach“, sagte Gerd Wohlschlegel von der CDU.
Vor einem Jahr hatte der Ortsrat bereits dafür gesorgt, dass es an dem Grundstück vorbei einen Weg geben soll, damit die Grundstücke dahinter noch mit dem Auto erreichbar sind, da diese sonst an Wert verlieren würden. Im Rat begründeten die Planer die Höhe der Gebäude mit der Wirtschaftlichkeit der gesamten Investition. „Ob das für Sie wirtschaftlich ist oder nicht, ist nicht unser Problem. Uns geht es um die Anwohner“, so Karl Peter Fuhr. Einstimmig lehnte der Ortsrat den Bebauungsplan ab.Die anwesenden Anwohner gaben sich nach der Entscheidung sehr erleichtert und dankten dem Ortsrat. Einem weiteren, vorhabensbezogenen Bebauungsplan, für die Saarbrücker Straße 110 bis 114, stimmte der Rat zu. Auch dort hatte ein Investor vier Stockwerke plus Dachgeschoss geplant. Auf Drängen des Ortsrates wurden letztlich drei Stockwerke plus Dachgeschoss daraus. „Ich glaube es reicht jetzt langsam mit diesen hohen Häusern in unserer Gemeinde“, sagt Thomas Broßius, der Leiter des Bauamtes der Gemeinde Kleinblittersdorf in der Sitzung.
Text und Fotos: Heiko Lehmann