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Letzte Chance für Hundebesitzer – ein Runder Tisch

Der Ortsrats von Auersmacher
Der Ortsrats von Auersmacher

Auersmacher. Im Ortsrat von Auersmacher waren am Montag freilaufende Hunde erneut ein Thema. Im vergangenen Jahr gab es vermehrt Fälle, in denen nicht angeleinte Hunde Schafe oder Wild gerissen haben. Auch Jogger wurden angefallen. Die Hinterlassenschaften der Hunde auf den Wiesen, Feldern und selbst auf den innerörtlichen Straßen häufen sich auch nach Angaben von einigen Ratsmitgliedern. „Wir müssen jetzt konkret etwas tun.

Dieses Schaf von Peter Pfeiffer hat im vergangenen Jahr den Angriff eines Hundes nicht überlebt.
Dieses Schaf von Peter Pfeiffer hat im vergangenen Jahr den Angriff eines Hundes nicht überlebt.

Ich kenne einen Fall, bei dem kleine Kinder beim Äpfel sammeln in Hundekot gegriffen haben, da die ganz Wiese vollgeschissen war“, sagte Gemeinderatsmitglied Manfred Hoffmann (Grüne) im Ortsrat. Hoffmann forderte die Hundesteuer für den zweiten Hund auf 400 Euro zu setzen und eine generelle Anleinpflicht für Hunde im Bereich von Tierhaltung und Streuobstwiesen auf den Feldern. Etwa 800 Hunde sind offiziell in der Gemeinde Kleinblittersdorf angemeldet. Roswitha Heid (CDU) hat in der vergangenen Woche auf dem Feld eine Frau mit drei Hunden beobachtet.

Die CDU im Ortsrat Auersmacher
Die CDU im Ortsrat Auersmacher

Nur einer soll angeleint und ein anderer sogar außerhalb der Sichtweite gewesen sein. Bislang darf nur Bliesgau-Rancher Michael Kessler aus Bliesransbach sofort und vor Ort die Personalien von Bürgern erfragen uns sich zeigen lassen. Manfred Hoffmann fordert, dass dies in Zukunft auch die Naturschutzbeauftragten in den einzelnen Ortsteilen, wie er es ist, tun dürfen. Ortsvorsteher Thomas Unold (CDU) möchte prüfen, in weit dies umsetzbar ist. Dieter Minor von der SPD möchte bei dem ganzen Thema zuerst noch an die Vernunft der Hundehalter appellieren, bevor die Verbote ausgesprochen werden. „Ich glaube, dass viele Leute die herrschenden Gesetze überhaupt nicht kennen. Man sollte die Hundehalter bei einem Runden Tisch noch einmal darauf aufmerksam machen und ihnen klar machen, dass dies die letzte Chance ist“, so Minor.

Die SPD im Ortsrat Auersmacher
Die SPD im Ortsrat Auersmacher

Von April bis Oktober dürfen beispielsweise weder Mensch noch Hund landwirtschaftlich genutzte Flächen betreten. Helmut Brandstetter forderte klar gekennzeichnete Gebiete, in denen Hunde auf dem Feld frei laufen dürfen. „Dass könnte man mit Linien auf den Wegen markieren“, so Helmut Brandstetter. Was die Hinterlassenschaften der Hunde angeht, gibt’s auch größere Probleme. Die von der Gemeinde installierten Hundetoiletten werden kaum genutzt und stattdessen werfen Hundehalter die Beutel mit Hundekot in normale, öffentliche Mülleimer, was gerade in der warmen Jahreszeit zu einer enormen Geruchsentwicklung führt. Der Ortsrat von Auersmacher beschäftigt sich intensiv mit dem Thema und möchte eine Lösung erarbeiten, mit der alle leben können. Sollte dies allerdings nicht möglich sein, könnte den Hundesbesitzer Verbote, Kontrollen und Anzeigen drohen.

Text und Fotos: Heiko Lehmann