· 

Grandiose Show der Sitterswalder Kappeskepp

Sitterswald. Was soll man da noch lange drumherum reden – was die Sitterswalder Kappeskepp am Freitag und Samstag auf die Bühne der Mehrzeckhalle zauberten, war einfach grandios. Mit je 350 Zuschauern waren beide Kappensitzungen ausverkauft. Seit acht Jahren starten die Kappeskepp bereits ihr neues Konzept und lassen sich in jedem Jahr ein neues Motto einfallen – in diesem Jahr „Welcome to the jungle“.

 „Die ersten Arbeiten am Bühnenbild haben im vergangenen Juni angefangen“, erklärte Ralf Röser. Und dementsprechend aufwändig war die Halle auch geschmückt – komplett im Dschungel-Style mit Safari-Auto und Wasserfall auf der Bühne. Ebenfalls auf der Bühne standen den ganzen Abend Sophia Nickles, Sandra Böhmer und Jessica Hohlreiter.

Die drei moderierten die Sitzung und waren fünf Stunden lang auf der Suche nach Orientierung im Dschungel. Die Narren im Saal lachten teilweise schon bei der Anmoderation der drei Ulknudeln. 

Vor allem Sophia Nickles bekam dabei immer wieder Szenenapplaus für ihre Spontanität. Die 26-Jährige wirkte auch in mehreren Sketchen mit. Mit Florian Hitzelberger zusammen im Sketch „Die Wahrheit“, bei dem es unter anderem gratis Tipps für die Männerwelt gab. „Noch ein kleiner Tipp für die Männer“, rief Sophia Nickles ins Mikrofon auf der Kappeskepp-Bühne in Sitterswald. „Wenn die Frau einen Schlüpfer passend zum BH trägt, dann habt nicht ihr die Frau abgeschleppt, sondern umgekehrt.“ 350 Narren in der Mehrzweckhalle in Sitterswald krümmten sich vor Lachen und stimmten sofort den Fastnachtsklassiker „Ui-jui-jui-au-au-au“.

Sketche sind ohnehin eine Erfolgsgeschichte der Kappeskepp, die auf die klassischen Büttenreden verzichten. „Wenn jeder Verein das Gleiche macht, wird’s ja irgendwann langweilig“, erklärte Sandra Böhmer. Dabei waren unter anderem ein ulkiger, lautloser Kino-Sketch, ein nachgespielter Sketch von Loriot und ein Flughafen-Check-In-Sketch, bei dem Thorsten Frey bei der Kontrolle am Ende nur nur noch in der Unterhose stand, was aber vom Personal genauso gewollt war. 

Getanzt wurde bei den Kappeskepp natürlich auch - und wie. Die Minigarde, das Funkenduo Giulia und Chantal Wolff, die Nachwuchsgarde, die Juniorengarde und die Prinzengarde lieferten einwandfreie Märsche und Showtänze ab. Herauszuheben ist das Sitterswalder Funkenmariechen Elena Thiel, das an der Oberen Saar wohl seinesgleichen sucht. Die Turnerin überzeugte mit viel Akrobatik, Präzision und starken Sprungelementen. Von den Narren gab es sofort eine Rakete dafür. Während Nickles, Böhmer und Hohlreiter immer noch im Dschungel umherirrten und den Goldenen Kappeskopp suchten, machten sich die Garden für die Höhepunkte des Abends bereit – die Showtänze.

Als Voodoo-Frauen verkleidet kamen die Golden Girls trommelnd auf die Bühne und präsentierten einen Voodoo-Teddybären. Das Männerballett riss danach die Frauen in der Halle von den Stühlen. Als Herren im feinen Zwirn betraten die Männer die Bühne, verwandelten sich in Buschmänner und verschwanden am Ende als Affen.

Der Tex-Mix sprengte als letzter Programmpunkt wieder alle Rekorde. Acht Männer und acht Frauen standen auf der Bühne und präsentieren zu rockiger Musik außergewöhnlich Hebefiguren und Sprungelemente. Und am Ende, um kurz vor ein Uhr in der Nacht, fand der Kappeskepp-Präsident Erwin Wilbert dann noch noch den Goldenen Kappeskopp und startete danach die große Abschlusssause in der Mehrzweckhalle.

Die komplette Dschungel-Kappensitzung der Kappeskepp in einer Bildergalerie

Text und Fotos: Heiko Lehmann