· 

Bliesransbacher Mundart ist voll im Trend

Alle sechs Vorstellungen waren ausverkauft. Foto: Heiko Lehmann
Alle sechs Vorstellungen waren ausverkauft. Foto: Heiko Lehmann

Bliesransbach. Ein Familien-Zoff vom feinsten in Bliesransbach. Wer hat den stärkeren Traktor? Wer hat den stockbesoffenen Lotterieinspektor abgefüllt? Ist der Gewinn von einer Million Euro wirklich im Hühnerstall verschwunden und wer hat Michel, den Gewinner, ums Eck gebracht? Mit der Mundartkomödie „Klutzkepp, Geld und Gauner“ hat der Kultur- und Trachtenvereins aus Bliesransbach einmal mehr einen großartigen Erfolg feiern können.

Regisseur Stefan Klopp (links) spielt selber mit. Foto: Heiko Lehmann
Regisseur Stefan Klopp (links) spielt selber mit. Foto: Heiko Lehmann

900 Gäste kamen in drei Wochen zu allen sechs ausverkauften Vorstellungen – das ist die Bilanz des Vereins. „Ich glaube, die Leute stehen auf Mundartkomödien. Wir haben vor zwei Jahren mit zwei Vorstellungen angefangen und im vergangenen Jahr waren es schon vier“, sagt Stefan Klopp, der Regisseur des Stücks, der sich in jeden Sommerferien ein Stück raus sucht und es komplett ins Bliesransbacher Platt übersetzt. Ab Herbst wird dann gelesen, geprobt und die Kulisse gebaut. Elf Laienschauspieler aus dem Vereins standen in den vergangenen drei Wochen auf der Bühne und noch einmal 20 Vereinsmitglieder sorgten für das Drumherum bei den Aufführungen. „Es ist schon viel Arbeit, was die Mitglieder leisten. Aber der Erfolg macht alles wieder gut“, sagt Stefan Klopp. Der 41-Jährige steht selber auch auf der Bühne und spielt mit.

Bäuerin Angelika Bur diktiert dem Polizist Arnold Klopp auf Platt Dinge in den Block, die der Magd Sina Jung überhaupt nicht schmecken. Foto: Heiko Lehmann
Bäuerin Angelika Bur diktiert dem Polizist Arnold Klopp auf Platt Dinge in den Block, die der Magd Sina Jung überhaupt nicht schmecken. Foto: Heiko Lehmann

Auch in jedem Herbst, wenn der Verein zum Krimidinner einlädt und dort ebenfalls im ausverkauften Bliesransbacher Dom spielt. Neben der Theatersparte gibt es im Kultur- und Trachtenverein auch noch den Trachtentanz und die Fastnacht mit Gala- und Kinderkappensitzung und der Teilnahme an den Umzügen an der Oberen Saar. Seit 70 Jahren boomt das Vereinsleben des Kultur- und Trachtenvereins Dank seiner eifrigen Mitglieder. „Wir sind ein eingeschworener Haufen und haben Spaß an dem, was wir machen. Viele sind auch in allen Sparten aktiv“, erklärt Armin Follmar, der seit dem Jahr 1988 Vorsitzender der Vereins ist. Einer der überall tätig ist, ist Marcel Hensgen. Beim Krimidiner spielte der 49-Jährige einen Schiffskapitän mit norddeutschem Akzent und beim Mundartstück den Bauern Otto auf Bliesransbacher Platt. Während der Karnevalszeit ist Marcel Hensgen der Elferratspräsident der Fastnachtssparte die Heckeholer. „Das ist natürlich alles viel Arbeit, aber wir haben bei dem was wir im Verein tun immer eine tolle Zeit. Und wenn dann die Hütte noch voll ist und die Leute applaudieren, ist das der schönste Lohn, den man bekommen kann“, sagt das Multitalent des Vereins. Ende des Jahres plant der Kultur- und Trachtenverein eine kleine Feier anlässlich seines 70jährigen Bestehens. „Wir machen nichts Großes, das wollen wir erst zum 75-Jährigen machen. Wir überlegen uns noch, was wir am Jahresende machen. Vielleicht ein kleines Theaterstück, bisschen Musik und Tanz und ein paar Fastnachtsauftritte“, sagt der Vorsitzende Armin Follmar, der dabei sicher wieder auf die Hilfe seine rührigen Mitglieder zählen kann. Heiko Lehmann